
Prophylaxe, Zahnreinigung & Co. – Welche Zahnzusatzversicherung übernimmt Vorsorgeleistungen?
23. Januar 2025
Die richtige Zahnzusatzversicherung finden: 7 Fehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten
23. Januar 2025Stell dir vor, du hast heftige Zahnschmerzen und der Zahnarzt sagt:
„Wir brauchen dringend eine Krone, besser noch ein Implantat!“
Du denkst, „Kein Problem, dafür habe ich doch meine gesetzliche Krankenkasse (GKV).“
Doch dann kommt die bittere Erkenntnis: Die GKV zahlt nur einen Festzuschuss,
der manchmal gerade mal die Hälfte der Kosten oder sogar weniger abdeckt.
Den Rest musst du selbst tragen – und das kann schnell in die Tausende gehen. 😬
Genau in diesem Moment fragst du dich: „Wieso reicht meine Krankenkasse nicht?“
In diesem Artikel erfährst du die Antworten. Wir schauen uns an, wieso die GKV
so wenig Zahnersatz übernimmt, welche Lücken bestehen und warum eine
Zahnzusatzversicherung diese Lücken stopfen kann.
Denn zwischen den Leistungen der GKV und den tatsächlichen Zahnarztkosten
klafft oft ein ziemliches Loch – und das kann richtig weh tun, nicht nur
im Mund, sondern auch im Portemonnaie.
Inhaltsverzeichnis
- Das Prinzip der GKV – „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“
- Zahnersatz & Festzuschuss – Wo entstehen die hohen Eigenanteile?
- Beispiele: Wie teuer kann Zahnersatz wirklich werden?
- Zahnzusatzversicherung – Wie sie die Lücke schließt
- Worauf du bei Tarifen achten solltest
- Tabellarischer Vergleich: GKV allein vs. Zahnzusatz
- Für wen lohnt sich das besonders?
- Fazit
1. Das Prinzip der GKV – „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“
Die gesetzliche Krankenkasse (GKV) hat einen klaren Auftrag:
eine medizinisch ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche
Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Das bedeutet:
- „Ausreichend“: Der Patient bekommt eine zweckmäßige Behandlung,
jedoch nicht unbedingt die teuerste oder hochwertigste Variante. - „Wirtschaftlich“: Kosten sollen möglichst niedrig sein,
was die GKV bei Zahnersatz auf einen Festbetrag pro Diagnose beschränkt.
Diese Regeln sparen Geld, lassen aber oft keinen Raum für individuell
hochwertige Materialien oder Implantate, die über die einfache Standardversorgung hinausgehen.
Wer also bessere Qualität möchte, muss draufzahlen.
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2. Zahnersatz & Festzuschuss – Wo entstehen die hohen Eigenanteile?
Beim Zahnersatz (z. B. Krone, Brücke, Implantat) zahlt die GKV einen
„befundbezogenen Festzuschuss“:
- Es wird geschaut, welcher Befund vorliegt (z. B. ein fehlender Zahn).
Dann gibt es einen festen Betrag, den die Kasse beisteuert, unabhängig vom Gesamtpreis. - Entscheidest du dich für eine höherwertige Lösung (z. B. Keramik statt Metall,
Implantat statt Brücke), musst du den Aufpreis selbst übernehmen. - Die Kasse beteiligt sich also immer nur in Höhe der Regelversorgung (dem günstigsten Standard).
Was darüber hinausgeht, zahlst du.
Gerade bei Implantaten sind die Kosten oft deutlich höher als bei einer einfachen Brücke.
Dann reicht der Festzuschuss meist nicht mal für die Hälfte. So entstehen Eigenanteile von
mehreren Hundert bis mehreren Tausend Euro – je nach Anzahl der zu versorgenden Zähne.
3. Beispiele: Wie teuer kann Zahnersatz wirklich werden?
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, hier ein paar Zahlen (fiktiv, aber realitätsnah):
- Einfache Krone: Kosten 600–1.000 €, GKV zahlt ~300–350 € (Festzuschuss).
Eigenanteil: 300–700 €. - Implantat mit Keramikkrone: Gesamt 2.000–3.000 €.
GKV-Festzuschuss ~500 €. Eigenanteil: 1.500–2.500 € (oder mehr). - Mehrere Implantate (z. B. 2–4 Zähne): schnell 5.000–10.000 € Eigenanteil. 😬
Da schluckt man doch hart. Vor allem wenn man bedenkt, dass solche Eingriffe
gelegentlich alle paar Jahre anfallen können oder wenn jemand eine große Zahnlücke
füllen muss. Ein volles Gebiss soll ja auch ästhetisch und langlebig sein,
weshalb viele höherwertigen Zahnersatz wünschen.
4. Zahnzusatzversicherung – Wie sie die Lücke schließt
Eine Zahnzusatzversicherung kommt ins Spiel, um deinen Eigenanteil
deutlich zu reduzieren oder sogar auf fast 0 zu senken. Das heißt,
sie übernimmt – je nach Tarif – 50–100 % der Restkosten,
nachdem die GKV ihren Festzuschuss gezahlt hat. Konkret:
- Zahnarzt rechnet z. B. 2.000 € ab, GKV zahlt 500 € Festzuschuss,
1.500 € bleiben offen. - Zahnzusatzversicherung erstattet z. B. 80–90 % davon = 1.200–1.350 €.
- Dein Eigenanteil liegt dann bei nur 150–300 € (statt 1.500 €!).
So funktionieren die meisten Tarife. Bei guten Policen wird sogar
90–100 % des Eigenanteils erstattet, manchmal ohne Jahreshöchstgrenze (nach einer
bestimmten Vertragslaufzeit). Natürlich kostet ein solcher Premiumtarif mehr,
dafür hast du maximale Sicherheit.
5. Worauf du bei Tarifen achten solltest
Nicht jede Zahnzusatzversicherung ist gleich. Es gibt große Unterschiede bei:
- Prozentualer Erstattung: 70 %, 80 % oder 90–100 % vom Eigenanteil.
- Summenbegrenzungen (Staffel): In den ersten Jahren sind
Erstattungen oft gedeckelt (z. B. 1.000 € im 1. Jahr, 2.000 € im 2. Jahr usw.).
Achte darauf, ob das bei größeren Behandlungen reicht. - Implantate: Manche Tarife zahlen nur für „Regelversorgung“ (keine Implantate),
andere decken 4–6 Implantate oder sogar unbegrenzt ab. - Wartezeiten: Häufig 6–8 Monate, in denen keine Leistungen erbracht werden.
Brauchst du schnell eine Behandlung, kann das problematisch sein. - Weitere Extras: Erstattet der Tarif auch Prophylaxe, Kieferorthopädie oder Bleaching?
Das kann ein Plus sein, wenn du mehr als nur Zahnersatz willst.
Ein genauer Blick ins Kleingedruckte ist unerlässlich. Manchmal klingt ein Tarif
günstig, aber erstattet nur 50 % und hat obendrein ein Jahreslimit von 1.000 € –
was bei Implantaten schnell verpufft.
6. Tabellarischer Vergleich: GKV allein vs. Zahnzusatz
Hier ein **fiktives** Beispiel, um den Unterschied deutlich zu machen:
Szenario | GKV (ohne Zusatz) | GKV + Zahnzusatz (Bsp. 80% Erstattung) |
---|---|---|
Krone (1.000 €) | Festzuschuss ~ 350 € Eigenanteil ~ 650 € |
Festzuschuss 350 €, bleibt 650 €. 80 % von 650 € = 520 €. Eigenanteil ~ 130 € |
Implantat (2.500 €) | Festzuschuss ~ 500 € Eigenanteil 2.000 € |
Festzuschuss 500 €, bleibt 2.000 €. 80 % von 2.000 € = 1.600 €. Eigenanteil ~ 400 € |
Ohne Zahnzusatzversicherung bleibst du bei 650 € bzw. 2.000 € sitzen,
mit Versicherung bei 130 € bzw. 400 €. Das macht einen gewaltigen Unterschied,
oder? Natürlich gibt es Tarife, die 90–100 % erstatten und die Eigenanteile weiter senken.
7. Für wen lohnt sich das besonders?
Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich grundsätzlich für alle, die:
- Sich nicht auf die reine Regelversorgung verlassen wollen.
- Hochwertige Materialien oder Implantate bevorzugen.
- Vielleicht schon wissen, dass in den nächsten Jahren größere Zahnbehandlungen anstehen.
- Keine Lust haben, mehrere Tausend Euro auf einmal hinzulegen.
Gerade wer bereits Zahnlücken hat oder über Kronen/Brücken nachdenkt,
sollte sich überlegen, ob er oder sie nicht lieber einen vernünftigen Tarif abschließt,
bevor die große Behandlung losgeht (Achtung: Wartezeiten!).
Menschen mit top Zähnen können sich entscheiden, ob sie es rein präventiv machen.
Bedenke: Sobald du Zahnprobleme hast, kann die Versicherung das als
bestehende Erkrankung einstufen und ggf. ausschließen oder teurer machen.
8. Fazit
Die gesetzliche Krankenkasse deckt bei Zahnersatz und Co.
oft nur ein Minimum ab. Hochwertige Kronen, Implantate oder Inlays
sind dann schnell mit riesigen Eigenanteilen verbunden. Wer nicht zu einer
Billiglösung greifen will, dem bleibt nur der Griff zum eigenen Konto –
oder die Wahl einer Zahnzusatzversicherung,
die die Lücke schließt.
Wichtig: Prüfen Sie Erstattungsquoten,
Summenbegrenzungen und Wartezeiten,
damit Sie im Ernstfall nicht dumm aus der Wäsche schauen.
Lieber ein paar Euro mehr Beitrag zahlen, dafür aber nahezu komplette Sicherheit
haben, als mit kleinem Tarif am Ende doch 2.000 € selbst zahlen zu müssen.
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das Konto darunter leidet. Ihr Lächeln wird es Ihnen danken! 😁