Als Honorarberater darf man ausschließlich auf Honorarbasis beraten und Versicherungen oder Geldanlagen vermitteln. Provisionen darf ein Honorarberater nicht annehmen oder muss diese an den Kunden weitergeben.
Die Einführung vom Berufsstand der Honorarberater diente dazu, Kunden die Bezahlung transparent zu machen.
Allein hier hat der Gesetzgeber leider wieder gepennt, denn es wurde keine Honorarordnung eingeführt und auch keine andersartige Berechnungsgrundlage. Kurzum, manche Honorarberater nehmen ein prozentuales Honorar, manche ein Stundenhonorar, manche gemischt. Solange man nicht ein Wucher-Honorar (das wären beispielsweise 8% der Beitragssumme einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung), ist alles prima. Das führt natürlich manchmal zu Auswüchsen, die dann durchaus teurer sind als bei Provisionstarifen.
Hierzu ein kleines persönliches Anliegen, weil leider auch einige Versicherungsmaklerkollegen Nettotarife für Rentenversicherungen für sich entdeckt haben und teilweise 4 oder 5 % Abschlusshonorar zzgl. einer monatlichen oder jährlichen Servicegebühr rechnen. Das ist teils das Doppelte, was an Provision fließen würde und noch dazu stornosicher. Dafür kommt dann in der Berechnung
„Schau mal, du zahlst mir jetzt 2.000 Euro Honorar und dafür bekommst du 5.000 mehr garantierte Ablaufleistung.“ Hört sich gut an? Vergiss nicht: Die 2.000 musst du jetzt ausgeben. Aus der Perspektive eines Bankkaufmanns verlierst du also während der gesamten Laufzeit Zinsen auf die 2.000 Euro. Wenn man also Beispielsweise nur 2,5 % auf 2.000 Euro über 25 Jahre „verliert“ (denn das ist die Gegenrechnung), macht das alleine schon 4.187,56 Euro aus. Bei Monatlich 5 Euro Servicegebühr (Nicht wundern, wird teils wirklich gemacht) kommen also noch 1.500 Euro dazu. Man sollte also wirklich gegenrechnen um zu sehen, ob hier wirklich durch das Honorar Geld gespart wird. Wobei es sich hier um ein Beispiel zur Verdeutlichung handelt, nichts weiter!
Davon abgesehen, so viele echte Netto-Tarife (wirklich komplett von Provision und Kickbacks bereinigt) im Versicherungswesen für private Rentenversicherungen gibt es gar nicht, die kann man an einer Hand abzählen. Der Markt im Bereich Versicherungen ist nicht auf Honorare ausgelegt. Im Bereich Fonds & ETF zur Geldanlage ist das natürlich etwas anderes. Hier sind Servicegebühren für Portfoliomanagement bereits Normalität.