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20. Juni 2022Berufsunfähigkeitsversicherung: Die größten Fehler der Risikovoranfrage. Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, dann werden Sie früher oder später über den Begriff „Risikovoranfrage“ stolpern. Denn spätestens nach der Suche nach der besten oder günstigsten BU kommen Sie zum Antrag, und in dem muss nach unserer Erfahrung jeder etwas angeben. Die Frage ist nur wie? Und ob dann die Konditionen bleiben, oder es zu Zuschlag, Ausschluss oder Ablehnung kommt. Stellen Sie dann selbst oder mit einem unerfahrenen Makler eine Risikovoranfrage, kann es zu entscheidenden Fehlern kommen. Die im schlimmsten Falle dazu führen, dass Sie ein Ablehnung der Versicherung zu Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bekommen. Oder im schlimmsten Fall, wenn man Angaben vergessen hatte die Risikorelevant waren, später gekündigt werden. Bereits gezahlte Beiträge erhalten Sie natürlich nicht zurückerstattet. Damit es nicht so weit kommt, haben wir Ihnen alle größten Fehler bei der Risikovoranfrage zur BU zusammengestellt.
Was ist eine Risikovoranfrage?
Zunächst einmal wollen wir Ihnen erklären, wobei es sich bei einer Risikovoranfrage handelt. Denn bevor Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, lohnt es sich eine anonyme Risikovoranfrage durch einen unabhängigen Versicherungsmakler stellen zu lassen. Der Versicherungsmakler fragt verschiedene Versicherungsgesellschaften an, um herauszufinden, zu welchen Konditionen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen könnten. Da die Anfrage anonym erfolgt, können die Unternehmen die Anfrage nicht mit Ihnen in Verbindung bringen. Ihr Name, Ihre Adresse und Ihr Geburtsdatum sind geschwärzt. Jedoch kann es sein, dass manche Versicherer keine anonymen Risikovoranfragen annehmen. Dann besteht nur noch eine Chance, einen echten Antrag mit Offenlegung aller Ihrer Daten einzureichen und zu schauen, was passiert.
Die Risikovoranfrage enthält bereits alle wichtigen Details zu Ihrer Gesundheit und möglichen, gefährlichen Hobbys, denen Sie nachgehen. Denn die Versicherungsgesellschaften möchten vorher überprüfen, wie wahrscheinlich eine Berufsunfähigkeit ist, um die Beiträge entsprechend festzulegen.
Entscheidende Fehler bei der Risikovoranfrage zur BU
Auch wenn wir empfehlen eine Risikovoranfrage über einen Versicherungsmakler zu machen, gibt es einige Fehler, die passieren können und die entscheidend sind für die zukünftige Absicherung.
Zu viele Gesellschaften anfragen
Im Prinzip sind Ihnen bei deiner Ausschreibung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung keine Grenzen gesetzt. Sie bzw. wir als Ihr Versicherungsmakler könnten eigentlich alle Versicherungsgesellschaften anfragen. Doch in der Praxis sollten Sie besser darauf verzichten und sich nur auf ein paar Versicherer konzentrieren. Denn hinter der Prüfung Ihrer Risikovoranfrage steckt eine Arbeitskraft. Fragen Sie insgesamt beispielsweise 15 verschiedene Versicherungsgesellschaften an, dann lohnt sich der Aufwand der Prüfung für die einzelnen Versicherer nicht. Denn die Chance, dass ein Abschluss zustande kommt, liegt nur bei eins zu 15. Die Prüfung wird nur unter Vorbehalt und nicht ausführlich vollzogen, um in dem Sinne keine Verluste zu machen. Das passiert vor allem Versicherungsmaklern, die nicht viel Ahnung von der Materie haben. Denn was keine Versicherung zugeben wird ist; Versicherungsmakler werden bei den Versicherungen mit einem Rating versehen. Wer ständig nur anfragt, ohne Verträge zu bringen, rutscht nach ganz hinten auf dem Stapel oder bekommt keinerlei wohlwollendes Votum.
Die Prüfung wird schließlich von einer echten Person vollzogen, die als Arbeitskraft natürlich auch Geld kostet. Hinzukommt, dass der Makler auch bei der Gesellschaft in der Arbeitshierarchie weiter unten angesiedelt wird, wenn die Prüfungen immer zu keinem Abschluss kommen. Anfragen, die eh schon eine geringe Abschlusschance haben, werden dann an unerfahrene Risikoprüfer gegeben. Die Ergebnisse der Risikovoranfrage sind in Folge nicht 100 Prozent aussagekräftig.
Zu wenig Informationen über Erkrankungen
Ein großer Fehler bei Beantwortung der Gesundheitsfragen ist, zu wenig Angaben zu machen. Es reicht beispielsweise nicht aus, wenn Sie einfach Ihre Krankenakte bzw. Ihren Krankenkassenauszug an die Versicherungsgesellschaft weitergeben (Kardinalsfehler von unerfahrenen Kunden und Maklern). Die enthaltenen Informationen sind meist beschränkt auf wenige Zeilen und sagen kaum etwas aus über Symptome, Verlauf, Beschwerden und den aktuellen Stand. Sie sollten sich wirklich viel Zeit lassen und alle Krankheiten ausführlich dokumentieren. Ein guter Makler weiß, welche Fragen in einem Fragebogen oder Begleitschreiben erfasst sein müssen. So kann der Risikoprüfer Ihren gesundheitlichen Zustand viel besser analysieren und die Beiträge der BU entsprechend berechnen.
Natürlich können Sie jegliche Dokumente bei Krankenkasse und Arzt anfordern. Dies hilft Ihnen selbst, sich wieder an vergangene Beschwerden und Erkrankungen zu erinnern. Jedoch sollten Sie es nicht dabei belassen und ausführliche Eigenerklärungen einreichen. Denn sollten Sie in Zukunft eine Leistung aus der BU beantragen, besteht die Möglichkeit einer näheren Prüfung Ihrer Angaben durch die Versicherungsgesellschaft. Dies ist noch zehn Jahre nach dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung möglich.
Elektronische Risikovoranfrage
Manche Versicherer setzen mittlerweile auf eine elektronische Risikovoranfrage. Diese wird automatisch durch einen Computer geprüft. So sparen sich Versicherungsgesellschaften Geld, da die Ressourcen der Mitarbeiter nicht beansprucht werden. Jedoch führt dies in der Regel zu einem nicht sonderlich individuellen Versicherungsangebot. Krankheitsverläufe sind doch sehr individuell und lassen sich meist nicht im Detail durch die generellen Formulare der Versicherungsgesellschaften beschreiben. Gleiches gilt übrigens auch für die Fragebögen der Versicherer. Oft zielen die Fragen auf einfache Antworten ab und lassen nicht genügend Platz für ausführliche Beschreibungen. Sie sollten deshalb immer Eigenerklärungen abgeben, um später nicht vor Problemen zu stehen, wenn Sie Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung anfordern.
Gar keine Risikovoranfrage stellen
Sollten Sie sich fragen, warum Sie überhaupt eine anonyme Risikovoranfrage stellen sollten und nicht gleich mit Ihrem Namen Versicherungsangebote anfordern, dann kommt hier die ganz simple Antwort. Stellen Sie direkt mit Ihren persönlichen Daten eine Anfrage, kann es sein, dass Sie nur Angebote mit Risikozuschlägen erhalten oder sogar abgelehnt werden. Diese Information eines Versicherers wird schnell auch für andere Versicherungsgesellschaften sichtbar. Denn die Information wird an eine zentrale Kartei weitergegeben, die auch für andere Versicherer einzusehen ist. Es handelt sich hierbei um das „Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft“. Am Ende haben Sie dann nachher gar keine Chance mehr auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wir raten Ihnen deshalb dringend zu einer anonymen Risikovoranfrage (und bitte nicht erst selbst versuchen irgendwelche Anträge zu stellen, das macht das „aufräumen“ hinterher nur schlimmer bis unmöglich).
Wütende Reaktionen auf Falschabrechnungen
Wenn Sie die Gesundheitsfragen ausführlich beantworten möchten, ergibt es Sinn, sich mit Ihrem Hausarzt oder anderen behandelnden Ärzten in Verbindung zu setzen. Anhand Ihrer Krankenakte können Sie sich viel besser an vergangene Beschwerden erinnern. Es kann dabei jedoch immer dazu kommen, dass Ärzte falsche Angaben bzw. nicht ganz korrekte Angaben machen, um die Leistungen anders abzurechnen. Das ist natürlich nicht gut, kommt jedoch manchmal vor. Anstatt, dass Sie wütend reagieren, sollten Sie lieber entspannt sein und um eine Korrektur bitten. Eine Löschung bei der Krankenkasse ist für Ärzte ein großer Aufwand. Eine schriftliche Richtigstellung, die vom Arzt unterzeichnet wird, reicht in Kombination mit Ihrer Eigenerklärung oftmals aus. Hier ist nur Vorsicht beim Wortlaut gegeben. Denn Ihren Arzt sollten Sie als Verbündeten ansehen, dessen Unterstützung Sie benötigen. Ärztliche Atteste und Bescheinigungen sind sehr wichtig für Ihre Risikovoranfrage und untermauern Ihre Eigenerklärungen.
Unterstützung bei der Risikovoranfrage
Um die genannten Fehler direkt und einfach zu vermeiden, lohnt es sich auf die Unterstützung eines unabhängigen Versicherungsmaklers zu setzen. Er ist der Experte auf dem Gebiet Berufsunfähigkeitsversicherung und kann Ihnen helfen, eine vollständige und wahrheitsgemäße Risikovoranfrage zu stellen.
Sie brauchen Unterstützung beim Abschluss einer BU? Gerne stehen Ihnen die Experten vom Fairsicherungsladen zur Verfügung. Wir helfen Ihnen gerne beim korrekten Ausfüllen der Risikovoranfrage und klären gerne alle Fragen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Gemeinsam finden wir eine passende Berufsunfähigkeitsversicherung mit optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis und Erfahrung aus über 2000 Voranfragen.
Fragen oder Beratung gewünscht? Dann nutzen Sie jetzt gerne unsere Kontaktanfrage.