Beitragsentwicklung der PKV versus GKV
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25. Februar 2024Wer den Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse zur privaten Krankenversicherung überlegt, sollte verschiedene Sachverhalte kennen, die wir hier möglichst einfach und übersichtlich aufführen. Viel Spaß beim Lesen.
Die Leistungen GKV vs. PKV
Die gesetzlichen Krankenkassen basieren auf dem Sozialgesetzbuch, d.h. 99% aller Leistungen sind gleich. Einen Unterscheid gibt es im kassenabhängigen Zusatzbeitrag und ob die einen oder anderen bei Kinderwunsch oder bspw. Alternativmedizin diverse Leistungserweiterungen anbieten. Oder bspw. das Fitnessstudio bezuschussen. Ganz so trivial ist es natürlich nicht, aber 99% der Leistungen sind identisch weil Sozialgesetzbuch.
Die privaten Krankenversicherungen unterliegen dem privaten Vertragsrecht, also nicht dem Sozialgesetzbuch. So kann es also sein, dass eine PKV schlechtere Leistungen hat, als die gesetzliche Krankenkasse. Also Augen auf bei der Tarifwahl für die eigene PKV. Bei der PKV ist die Kernidee, dass gesetzliche Leistung bereits enthalten sind und in der PKV im Prinzip auch schon die sogenannten Krankenzusatzversicherungen vollumfänglich enthalten sind. Es wird unterschieden zwischen 42 leistungspunkten.
Sonderfall Beamte:
Bei Beamten er setzt einen Teil der Krankheitsversorgung die sogenannte Beihilfe. Die Beihilfe kann man sich wie eine Adaption der gesetzlichen Krankenkasse für 50 bis 80% der Leistungen im Krankheitsfall des Beamten vorstellen. Sie erstattet rein basierend auf eingereichten Rechnungen. Beamte brauchen für die anderen 20 bis 50% eine private Krankenversicherung und sogenannte Beihilfe Ergänzungsbausteine für Leistungen Komma die die Beihilfe nicht übernimmt.
Die Beitragsberechnung
Bei der gesetzlichen Krankenkasse, egal welcher, setzt sich der Beitrag aus einem Prozentsatz auf das Bruttoeinkommen sowie einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag von bis zu circa 40€ im Monat zusammen. Bei einem Wechsel der gesetzlichen Krankenkassen kann man also auf den Beitrag bezogen kaum eine Ersparnis erzielen. Da sich die Beitragsberechnung sowohl in der Arbeitszeit als auch in der Rente auf die Einkünfte berechnet, kann der Beitrag auch mal höher oder niedriger sein.
Das richtet sich also nach den Einkünften und dem Status: Angestellt, Selbstständig, Freiberufle/r oder Beamte/r. Je nachdem, welchen Status man hat, werden auch Miet-, Kapital- und sonstige Einkünfte zur Berechnung herangezogen.
Beitragsbemessungsgrenze
Die Berechnung der Beiträge als Prozentsatz ist dabei bei Gutverdienern an die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze gebunden. Diese ist sozusagen das maximale Einkommen, auf das der Beitrag gerechnet wird, selbst wenn man mehr verdient. Da jedoch die Beitragsbemessungsgrenze fast jedes Jahr (außer Corona) steigt, steigen Real jedes Jahr die Krankenkassenbeiträge für Gutverdiener. Untere und Mittelverdiener sind davon nicht betroffen. Auch das als Bestandteil der kalten Progression.
Lediglich Angestellte und Beamte je nach Bundesland bekommen einen Zuschuss zur privaten Krankenkasse.
Angestellte können ebenso einen Zuschuss vom Arbeitgeber zur privaten Krankenversicherung erhalten.
PKV Beiträge
Die Beiträge der privaten Krankenversicherungen richten sich ausschließlich nach dem Einstiegsalter, der kalkulatorischen Lebenserwartung, der Selbstbeteiligung sowie dem gewählten Preis-/Leistungsverhältnis. Als kleiner Ausflug gilt hier: aufgrund der Berechnung mit Einstiegsalter, Lebenserwartung und den kalkulatorischen Kosten eines Menschen über seine Lebensspanne ergibt sich bei Angeboten in der PKV eine Normalverteilung. Wie die Gausskurve. Auch wenn in Angebotsprogrammen die niedrigpreisigen Angebote ganz viele grüne Leistungspunkte haben, sollte man explizit das Kleingedruckte dahinter lesen, weil dort gegebenenfalls Bedingungen und Leistungseinschränkungen auftauchen. Denn wenn wir in einem wirklich neutralen Vergleichsrechner alle Angebote für einen Kunden freischalten kommen wir derzeit stand 2024 auf zirka 287 verschiedene Angebote zur PKV.
De facto ruft die PKV jedoch einfach einen Beitrag auf, der sich auch mit der Zeit erhöht. Wichtig ist also bei der PKV der möglichst junge und gesunde Einstieg in die PKV. Dann lässt sich auch nachhaltig belegen, dass die Steigerung der Beiträge geringer ist als in der gesetzlichen Krankenkasse. Zumindest bei den soliden Tarifen die ordentlich kalkuliert wurden.
Einen interessanten anderen Beitrag dazu finden Sie hier: Beitragsentwicklung der PKV versus GKV.
GKV oder PKV im Alter
Dass die gesetzliche Krankenkasse gegenüber der PKV im Alter deutlich günstiger ist Komma ist eines der sehr hartnäckigen Gerüchte Komma die sich nicht wirklich belegen lassen. Diese Plattitüde führt vor allem bei Angestellten ganz oft zum Rückwechsel Wunsch vor dem 55 Lebensjahr.
Dabei werden jedoch gerade bei gut verdienenden Angestellten die bestehenden betrieblichen Altersvorsorgen vergessen, die ebenfalls Krankenversicherungs-Beitragspflichtig in der gesetzlichen sind.
Vorsicht daher bitte bei pauschalen Rückwechsel wünschen im Alter einen interessanten Beitrag dazu finden Sie hier: GKV oder PKV in der Rente bzw. im Alter.
Gesetzliche Krankenkasse in der Rente
Grundsätzlich passt sich jedoch die gesetzliche Krankenkasse in der Beitragsberechnung auch an die Alterseinkünfte an Punkt je nach Status werden hier wieder verschiedene Einkunftsarten für die Berechnung herangezogen. Auch von dieser Seite her gibt es also keine pauschale, welche Variante günstiger ist.
PKV in der Rente
Die private Krankenversicherung ruft nach wie vor einen festen Beitrag zur Rente auf. Jedoch bestehen verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel durch Veränderung der Selbstbeteiligung, Beitrags-Entlastungstarif im Alter sowie Wegfall von gesetzlichen Altersrückstellungen und Krankentagegeldern sowie eventuell einem Tarifwechsel gemäß VVG entsprechende beitragssenkungen zu erfahren. Womit die PKV im Alter durchaus interessant ist, wenn man vorbereitet ist Punkt maßgeblich bei der PKV in der Rente sind also auch wieder Wohlstand und eine vernünftige Strategie.
PKV in der Pension
Bei Beamten steigt in der Regel zur Pension die Beihilfe von 50 auf 70% Komma so dass die PKV von 50 auf 30 Prozent reduzieren kann. Die PKV wird also im Prinzip um 2 Fünftel günstiger. Auch damit erschließen sich nicht, warum manch einer in Talkshows sitzt und als Beamter über PKV-Beiträge von 1000€ oder mehr schwadroniert.
Familienversicherung GKV oder PKV
Einer der wahrscheinlich größten Hinderungsgründe ist manchmal die sogenannte Familienversicherung Komma die einen Wechsel in die PKV unattraktiv macht.
Familienversicherung gesetzliche Krankenkasse
In der gesetzlichen Krankenkasse besteht die Möglichkeit eine komplette Familie mit dem einen Beitrag des Hauptverdieners zu versichern. Nur in seltenen Ausnahmefällen bei verschiedenen Einkünften der Eheleute kann es dazu kommen, das für Ehepartner oder Kinder in der gesetzlichen Krankenkasse eigene Beiträge berechnet werden. Besonders Beamte müssen an dieser Stelle jedoch aufpassen da hier durch Verschiebung, Beamtenstatus und Einkommensverhältnisse mit Beihilfe diese Situation relativ häufig entsteht. Eine entsprechende Matrix zur Mitversicherung von Kindern finden Sie in diesem Blogbeitrag: Kinder in GKV oder PKV.
Familienversicherung private Krankenversicherung
In der privaten Krankenversicherung gibt es keine Familienversicherung Punkt die einzige PKV die das mal versucht hat, war die Mannheimer Private Krankenversicherung. Diese ist mittlerweile in der Continentale aufgegangen und der Familienversicherungs-Tarif wurde abgeschafft.
Die private Krankenversicherung rechnet einen Beitrag pro Person, wie oben beschrieben aufgrund Eintrittsalter, Lebenserwartung, sowie im Preis-/Leistungsverhältnis und Selbstbeteiligungen. Die Besonderheit ist lediglich, dass Personen unter 21 oder Studierende so wie Referendare rabattierte Tarife haben. Der Rabatt liegt im Wesentlichen darin, dass keine Altersrückstellungen gebildet werden. Für Kinder liegen die Prämien in der Regel zwischen 180 und 250€je Kind und anhand der oben genannten Parameter unterschiedlich bei den verschiedenen Versicherern. Stand 2024 kann man pauschal mit 200€ rechnen. Jedoch sollte man sich bewusst machen, das in der Regel der PKV Betrag für die Hauptperson deutlich unter dem gesetzlichen Höchstsatz liegt, so dass erfahrungsgemäß mit einer Hauptperson und 2 Kindern erst der Höchstsatz der gesetzlichen Krankenkasse erreicht wird. Außerdem fallen Kinder aus der PKV aus sobald sie Sozialversicherungspflichtig werden (eigenes Einkommen erzielen). Womit sich der PKV Beitrag wieder deutlich verringert. Die PKV ist also auch in dieser Hinsicht gegebenenfalls einfach eine strategische Entscheidung.
Beamte mit Kindern in PKV
Auf für Beamte gibt es in der PKV keine Familienversicherung. Jedoch ist durch das Alimentationsprinzip Zip die Beihilfe für Kinder deutlich höher als für den Beamten selbst Kinder liegen daher stand 2024 für eine Restkosten PKV für Beamte bei zirka 45 bis 70€ je nach Versicherungsgesellschaft. Das gilt für eine 20% Absicherung.
Fazit zu GKV vs. PKV bzw. Wechsel in die PKV
Wer von der gesetzlichen Krankenkasse in die PKV wechseln möchte, sollte sich diese wesentlichen Punkte auf jeden Fall bewusst machen. Auch wenn es dabei einfach um einen ersten und verkürzten Eindruck geht. Für eine individuelle Betrachtung stehen wir in unserem Erstgespräch zur privaten Krankenversicherung gerne zur Verfügung. Beachten Sie grundsätzlich auch die Einstiegshürde der PKV mit der sogenannten Gesundheitsprüfung. Das liest sich alles sehr fachlich und vielleicht sogar kompliziert.
Ich kann ihnen jedoch versprechen, dass in unserem ersten Gespräch alle wesentlichen Fragen und eine vernünftige Einschätzung mit validen Modellrechnungen gegeben werden kann, so dass Sie für sich eine Entscheidungsgrundlage finden. Haben Sie Fragen oder suchen Sie eine Beratung, dann melden Sie sich gerne unverbindlich bei uns. Wir würden uns freuen Sie kennenzulernen. Mehr zum Ablauf der PKV (Online)Beratung oder jetzt Anfrage stellen (Terminvorlauf ca. 1 W).