Lesedauer: 8 Minuten | Für Beamtinnen und Beamte
Was bedeutet Dienstunfähigkeit überhaupt?
Bevor wir ins Detail gehen, kurz zur Erklärung: Dienstunfähigkeit liegt vor, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr in der Lage sind, Ihre dienstlichen Pflichten zu erfüllen. Anders als bei Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigen, haben Beamte einen besonderen Status: Sie können nicht einfach entlassen werden, sondern werden bei Dienstunfähigkeit in den vorzeitigen Ruhestand versetzt – mit entsprechenden Versorgungsbezügen. Diese fallen jedoch deutlich geringer aus als die normalen Pensionsansprüche, weshalb eine Dienstunfähigkeitsversicherung (DU-Versicherung) diese Lücke schließen soll. Häufigste Ursachen sind übrigens psychische Erkrankungen (Burnout, Depressionen), Erkrankungen des Bewegungsapparates und Herz-Kreislauf-Probleme.
Der gefährliche Trugschluss nach 5 Dienstjahren
Ich erlebe es immer wieder in der Beratungspraxis: Nach fünf Jahren Dienstzeit, wenn die Mindestversorgung Ihres Dienstherrn greift, kündigen viele ihre private Dienstunfähigkeitsversicherung. Die Überlegung klingt zunächst logisch – „ich bin ja jetzt abgesichert, warum weiter Beiträge zahlen?”
Aber erlauben Sie mir, Ihnen aus Finanzexpertensicht und mit echtem Interesse an Ihrer Absicherung zu zeigen, warum dieser Schritt ein folgenschwerer Fehler sein kann.
Die Realität der staatlichen Mindestversorgung
Wenn Sie die Beamtung auf Lebenszeit haben und fünf Jahre vollen Dienst hinter sich haben, erhalten Sie vom Dienstherrn im Fall der Dienstunfähigkeit eine Mindestversorgung von 1.800 Euro monatlich. Das klingt erstmal nach einer soliden Basis.
Doch Vorsicht – jetzt kommt die ernüchternde Wahrheit:
Diese 1.800 Euro sind:
- Brutto (vor Steuern)
- Vor Abzug Ihrer PKV-Beiträge
- Vor Abzug der Pflegeversicherung
- Eingefroren auf genau diesem Betrag – egal wann die Dienstunfähigkeit eintritt
Was bleibt wirklich übrig? Die schonungslose Rechnung:
Ausgangspunkt: 1.800 Euro brutto
Davon gehen ab:
- Steuern: ca. 180-250 Euro (je nach Steuerklasse und Bundesland)
- PKV-Beitrag: ca. 400-600 Euro (je nach Alter, Tarif und Gesundheitszustand)
- Pflegeversicherung: ca. 70-85 Euro
- ggf. Kirchensteuer: ca. 15-25 Euro
= Netto bleiben Ihnen: ca. 1.100 bis 1.300 Euro
Von diesem Restbetrag sollen Sie dann Ihre kompletten Haushaltskosten bestreiten UND weiterhin Altersvorsorge betreiben können. Schauen wir uns gemeinsam an, warum das oft nicht realistisch ist.
Die 7 unterschätzten Risiken einer Kündigung
1. Das eingefrorene Gehalt – Ihre Karriere endet an diesem Tag
Hier liegt ein massives Missverständnis vor: Viele denken, die Mindestversorgung würde sich mit den Jahren entwickeln. Aber: Die 1.800 Euro bleiben fix!
Stellen Sie sich vor: Sie werden mit 42 Jahren dienstunfähig. Zu diesem Zeitpunkt sind Sie vielleicht in A11 oder A12. Ihre Kolleg:innen steigen in den nächsten 20 Jahren weiter auf – A13, A14, vielleicht sogar A15. Deren Gehälter entwickeln sich von 3.500 Euro auf vielleicht 5.000 Euro netto.
Sie bleiben bei Ihren 1.100-1.300 Euro netto. Ein Leben lang.
Während die Lebenshaltungskosten steigen, Ihre ehemaligen Kolleg:innen Beförderungen und Gehaltssteigerungen erhalten, bleibt Ihr Einkommen faktisch stehen. Die Schere zwischen Ihrem Auskommen und dem, was Sie bei normaler Karriereentwicklung verdient hätten, öffnet sich Jahr für Jahr weiter.
2. Brutto ist nicht Netto – die Rechnung geht nicht auf
Lassen Sie uns das ganz konkret durchrechnen:
1.800 Euro Mindestversorgung (brutto)
- ./. 220 Euro Steuern (Steuerklasse I, durchschnittlich)
- ./. 480 Euro PKV-Beitrag (Beispiel: 45-Jähriger, mittlerer Tarif)
- ./. 75 Euro Pflegeversicherung
- ./. 20 Euro Kirchensteuer
= 1.005 Euro netto auf Ihrem Konto
Ja, Sie haben richtig gelesen: Knapp über 1.000 Euro. Damit sollen Sie leben. Damit sollen Sie Ihre Miete oder Ihren Kredit bezahlen. Damit sollen Sie essen, sich kleiden, mobil sein. Damit sollen Sie weiter Altersvorsorge betreiben.
Die harte Wahrheit: Das geht nicht.
3. Verbindlichkeiten laufen weiter – das Leben hält nicht an
Die Realität vieler Beamten-Haushalte in der Lebensmitte:
Fixkosten-Check (Durchschnittswerte):
- Immobilienfinanzierung: 800-1.200 Euro monatlich (noch 15-20 Jahre Laufzeit)
- Lebenshaltung (Single): 800-1.000 Euro (Lebensmittel, Strom, Internet, Handy, Kleidung)
- Auto: 200-400 Euro (Versicherung, Steuer, Sprit, Reparaturen)
- Versicherungen: 100-200 Euro (Haftpflicht, Hausrat, ggf. Rechtsschutz)
Summe: 1.900-2.800 Euro – und das nur für die absoluten Basics!
Bei einer Familie kommen noch hinzu:
- Kinder: 400-800 Euro pro Kind (Ausbildung, Studium, Unterhalt)
- Höhere Lebenshaltung: +300-500 Euro
Rechnen Sie selbst: Mit 1.100 Euro netto aus der Mindestversorgung sind Sie hoffnungslos unterversorgt.
Die Bank interessiert sich nicht für Ihre Dienstunfähigkeit – die Rate muss pünktlich kommen, sonst droht die Zwangsversteigerung. Ihre Kinder brauchen trotzdem Unterstützung für ihre Ausbildung. Der Kühlschrank will gefüllt werden. Das Auto muss zum TÜV.
4. Dienstunfähigkeit trifft Sie statistisch im mittleren Alter
Ein weit verbreiteter Irrtum ist: „Dienstunfähigkeit ist doch etwas für alte Leute kurz vor der Pension.” Die Statistik zeichnet ein ganz anderes Bild:
Das Durchschnittsalter bei Dienstunfähigkeit liegt bei Beamten bei 49-52 Jahren. Das bedeutet:
- Sie haben noch 15-18 Jahre bis zur Pension vor sich
- Ihre finanziellen Verpflichtungen sind oft auf dem absoluten Höhepunkt
- Die Kinder sind vielleicht gerade im teuren Studium
- Die Immobilienfinanzierung läuft noch auf Hochtouren
- Die eigenen Eltern werden pflegebedürftig
- Eine Rückkehr in den Beruf ist meist dauerhaft ausgeschlossen
15-18 Jahre sind eine halbe Ewigkeit, wenn jeden Monat 800-1.500 Euro fehlen.
Hochgerechnet sind das zwischen 144.000 und 270.000 Euro Verlust über die gesamte Zeit bis zur regulären Pension. Eine Summe, die Ihre gesamte Lebensplanung über den Haufen wirft.
5. Gesundheit ist nicht selbstverständlich – der Weg zurück ist teuer oder unmöglich
Hier wird es besonders kritisch: Wenn Sie Ihre DU-Versicherung kündigen und später – vielleicht mit 45 Jahren – feststellen, dass die Versorgungslücke zu groß ist, stehen Sie vor massiven Problemen:
Neuer Gesundheitscheck: Hatten Sie zwischenzeitlich…
- Rückenprobleme, Bandscheibenvorfall? (Volkskrankheit Nr. 1 bei Beamten)
- Psychische Belastungen, Burnout-Symptome, Therapien? (Häufigste Ursache für DU)
- Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes?
- Schlafstörungen über längere Zeit?
- Längere Krankschreibungen (mehr als 6 Wochen)?
- Reha-Maßnahmen?
Jede einzelne dieser Diagnosen kann zu Ausschlüssen, Risikozuschlägen von 50-200% oder kompletter Ablehnung führen. Viele stellen dann entsetzt fest: Eine neue Versicherung bekomme ich gar nicht mehr – oder nur noch zu unbezahlbaren Konditionen.
Ein Rechenbeispiel:
- Mit 30 Jahren abgeschlossen: 1.800 Euro DU-Rente für 50 Euro/Monat
- Mit 35 gekündigt
- Mit 45 neu versucht: Gleiche 1.800 Euro würden jetzt 140 Euro/Monat kosten – wenn Sie überhaupt noch angenommen werden
- Mit Risikozuschlag wegen Rückenproblemen: 210 Euro/Monat
Die gesparten 10 Jahre × 50 Euro = 6.000 Euro haben Sie dann mit Zinsen zurückgezahlt – und sind trotzdem viel teurer versichert als vorher.
6. Verlust wertvoller Vertragsbestandteile – die unsichtbaren Schätze
Mit der Kündigung verlieren Sie oft unwiederbringlich wichtige Bausteine, über deren Wert sich viele gar nicht bewusst sind:
Nachversicherungsgarantien – Das Gold in Ihrer Police: Sie können die Versicherungssumme bei bestimmten Ereignissen ohne neue Gesundheitsprüfung erhöhen:
- Heirat: +500 Euro Rente
- Geburt eines Kindes: +500 Euro Rente pro Kind
- Immobilienkauf: +1.000 Euro Rente
- Beförderung/Gehaltserhöhung: Anpassung an neues Gehalt
Beispiel: Sie haben mit 30 Jahren 1.500 Euro versichert. Ohne Nachversicherung wären Sie jetzt fertig. Mit Nachversicherungsgarantie könnten Sie heute – mit 40 Jahren, mit Ihrem jetzigen Gesundheitszustand (Rückenprobleme, leichter Bluthochdruck) – einfach weitere 1.500 Euro dazu versichern. Zu den Konditionen von damals, als Sie noch gesund waren!
Weitere verlorene Vorteile:
- Dynamik-Optionen: Automatische Anpassung der Rente an die Inflation – ohne dass Sie erneut zum Arzt müssen
- Garantierte Erhöhungsoptionen: Flexibilität für Ihre Lebensplanung
- Ihre Versicherungsgeschichte: Sie sind mit 28 Jahren kerngesund eingestiegen? Diese „junge, gesunde Version von Ihnen” ist Ihre Eintrittskarte zu günstigen Konditionen. Einmal verloren, nie wieder zurück.
7. Inflation frisst Ihre Kaufkraft – schleichend aber sicher
Ein Aspekt, der gerne übersehen wird: Die 1.800 Euro bleiben konstant, aber die Kaufkraft sinkt:
Inflationsrechnung bei 2% jährlich:
- Heute: 1.800 Euro Mindestversorgung (brutto)
- In 10 Jahren: entspricht nur noch ca. 1.475 Euro heutiger Kaufkraft
- In 20 Jahren: entspricht nur noch ca. 1.210 Euro heutiger Kaufkraft
Realistisch nach Abzügen heute: ca. 1.100 Euro netto
Kaufkraft in 20 Jahren: entspricht nur noch ca. 730 Euro in heutigem Geld
Ihre Versorgungslücke wächst also automatisch – ohne dass Sie etwas dafür können. Was heute knapp reichen mag, ist in 10-15 Jahren hoffnungslos zu wenig.
Und dann? Dann sind Sie 55, gesundheitlich angeschlagen, und haben keine Chance mehr auf eine bezahlbare neue Versicherung. Sie sitzen in der Falle.
Die kluge Alternative: Reduzierung statt Kündigung
Ich verstehe Ihren Wunsch, Beiträge zu sparen – gerade wenn die Mindestversorgung von 1.800 Euro greift und Sie denken „ich habe ja jetzt eine Basis-Absicherung.” Aber es gibt einen viel intelligenteren Weg als die Kündigung!
Die Lösung heißt: Anpassung statt Ausstieg.
Die Rechnung für Ihre individuelle Situation
Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Sie haben aktuell bei der Bayerischen 1.779 Euro versichert für nur 49,91 Euro monatlich. Das ist übrigens ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis!
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre tatsächliche Versorgungslücke berechnen:
Die Formel:
- Ihr aktuelles Nettoeinkommen: ________ Euro
- Minus realistische Mindestversorgung (netto):
- 1.800 Euro (brutto)
- ./. ca. 200 Euro Steuern
- ./. ca. 480 Euro PKV
- ./. ca. 75 Euro Pflegeversicherung
- = ca. 1.045 Euro netto (realistischer Wert!)
- = Ihre echte Versorgungslücke
- Versorgungslücke ./. Ihre private DU-Rente (1.779 Euro) = Über- oder Unterversicherung
Beispielrechnungen – so funktioniert es in der Praxis
Beispiel A: Sie verdienen derzeit 3.200 Euro netto
- 3.200 Euro (Ihr Nettoeinkommen)
- ./. 1.050 Euro (Mindestversorgung nach allen realistischen Abzügen)
- = 2.150 Euro Versorgungslücke
Sie haben 1.779 Euro versichert → Unterversichert um ca. 370 Euro!
Handlung: Prüfen Sie unbedingt, ob Sie per Nachversicherungsgarantie erhöhen können!
Beispiel B: Sie verdienen derzeit 2.800 Euro netto
- 2.800 Euro (Nettoeinkommen)
- ./. 1.050 Euro (Mindestversorgung nach Abzügen)
- = 1.750 Euro Versorgungslücke
Sie haben 1.779 Euro versichert → Fast perfekt abgestimmt!
Handlung: Alles gut, vielleicht minimal reduzieren um 50-100 Euro Rente (spart ca. 3-5 Euro Beitrag)
Beispiel C: Sie verdienen derzeit 2.200 Euro netto
- 2.200 Euro (Nettoeinkommen)
- ./. 1.050 Euro (Mindestversorgung)
- = 1.150 Euro Versorgungslücke
Sie haben 1.779 Euro versichert → Überversichert um ca. 630 Euro
Handlung: Reduzieren Sie um 600 Euro Rente
- Ihr Beitrag sinkt automatisch um ca. 34% (von 49,91 auf etwa 33 Euro)
- Sie bleiben optimal versichert und behalten alle Vertragsvorteile!
- Sie sparen ca. 200 Euro im Jahr
Beispiel D: Sie verdienen derzeit 4.200 Euro netto (z.B. A13/A14)
- 4.200 Euro (Nettoeinkommen)
- ./. 1.050 Euro (Mindestversorgung)
- = 3.150 Euro Versorgungslücke
Sie haben 1.779 Euro versichert → Massive Unterversicherung! Lücke von 1.371 Euro!
Handlung: Unbedingt erhöhen! Bei Ihrer Karrierestufe und Ihren Verpflichtungen (wahrscheinlich Immobilie, Familie) wäre eine Kündigung verheerend.
So gehen Sie konkret vor – Schritt für Schritt
Schritt 1: Ermitteln Sie Ihr tatsächliches Nettoeinkommen Schauen Sie auf Ihre letzte Gehaltsabrechnung – was kommt wirklich auf Ihrem Konto an?
Schritt 2: Berechnen Sie realistisch die Netto-Mindestversorgung
So rechnen Sie:
- Ausgangspunkt: 1.800 Euro brutto (fix nach 5 Jahren Dienstzeit)
- ./. Steuern (ca. 11-14% je nach Steuerklasse) = ca. 200-250 Euro
- ./. PKV-Beitrag (schauen Sie auf Ihre aktuelle Police!) = ca. 400-600 Euro
- ./. Pflegeversicherung = ca. 70-85 Euro
Übrig bleiben realistisch: 1.000 bis 1.150 Euro netto
(Tipp: Rechnen Sie eher mit dem unteren Wert, um auf der sicheren Seite zu sein!)
Schritt 3: Ermitteln Sie Ihre persönliche Versorgungslücke Nettoeinkommen minus Netto-Mindestversorgung = Ihre Lücke
Schritt 4: Vergleichen Sie mit Ihrer privaten DU-Rente Passt es? Zu viel? Zu wenig?
Schritt 5: Handeln Sie entsprechend
Falls Sie reduzieren möchten – so einfach geht’s:
Schreiben Sie eine kurze E-Mail an Ihre Versicherung:
Betreff: Anpassung meiner Dienstunfähigkeitsversicherung
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach Überprüfung meiner persönlichen Versorgungssituation möchte ich meine versicherte DU-Rente an meinen tatsächlichen Bedarf anpassen.
Bitte reduzieren Sie die versicherte Dienstunfähigkeitsrente ab dem [nächsten Monatsersten] um [Betrag in Euro, z.B. 600 Euro].
Bitte passen Sie den monatlichen Beitrag entsprechend an und senden mir eine Bestätigung sowie die neue Beitragsrechnung zu.
Versicherungsnummer: [Ihre Nummer]
Name: [Ihr Name]
Geburtsdatum: [Ihr Geburtsdatum]
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
Das war’s!
- Keine Gesundheitsprüfung nötig
- Keine komplizierten Anträge
- Keine Wartezeiten
- Keine Kosten
- In der Regel innerhalb von 1-2 Wochen erledigt
Wichtig: Bei einer Reduzierung sinkt Ihr Beitrag automatisch proportional. Reduzieren Sie die Rente um 30%, sinkt auch Ihr Beitrag um 30%.
Die harte Wahrheit: Reale Fälle aus der Beratungspraxis
Lassen Sie mich drei echte Situationen aus meiner Beratungspraxis schildern (Namen natürlich geändert):
Fall 1 – Martin, 38, Polizeibeamter (A9):
Hat mit 32 seine DU gekündigt („brauch ich nicht mehr, ich habe ja die 1.800 Euro”). Mit 37 massive psychische Probleme durch traumatische Einsätze, mit 38 dienstunfähig.
Seine Rechnung:
- Mindestversorgung: 1.800 Euro brutto
- ./. 190 Euro Steuern
- ./. 420 Euro PKV
- ./. 70 Euro Pflegeversicherung
- = 1.120 Euro netto
Seine Kosten:
- Immobilienkredit: 950 Euro
- Lebenshaltung: 600 Euro (lebt sehr sparsam)
- = 1.550 Euro Bedarf
Fehlbetrag jeden Monat: 430 Euro
Seine Worte beim Beratungsgespräch: „Ich wusste nicht, dass mich das so hart treffen würde. Ich muss jeden Monat 400 Euro von meinen Ersparnissen nehmen. In drei Jahren ist alles weg. Dann weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Die Bank interessiert sich nicht für meine Situation – die Rate muss kommen, Punkt. Ich bereue die Kündigung jeden Tag.”
Fall 2 – Sandra, 44, Lehrerin (A12):
Hatte mit 35 intelligent reduziert (von 2.000 auf 1.200 Euro Rente), aber mit 40 komplett gekündigt – „ich komme mit den 1.800 Euro aus, ich lebe ja allein”. Mit 43 schwerer Bandscheibenvorfall mit Nervenschäden, dauerhaft dienstunfähig.
Ihre Rechnung:
- Mindestversorgung: 1.800 Euro brutto
- ./. 230 Euro Steuern
- ./. 520 Euro PKV (teurerer Tarif wegen Alter)
- ./. 80 Euro Pflegeversicherung
- = 970 Euro netto
Ihre Kosten als Single:
- Miete (kleine Wohnung): 680 Euro
- Lebenshaltung: 450 Euro
- Auto: 180 Euro
- Versicherungen: 90 Euro
- = 1.400 Euro
Fehlbetrag: 430 Euro
Ihre Worte: „Altersvorsorge machen? Wovon denn? Ich komme gerade so über die Runden und hoffe jeden Monat, dass keine unerwarteten Ausgaben kommen. Letzte Woche ging die Waschmaschine kaputt – ich musste sie auf Raten kaufen. Ich bin 44 und lebe wie eine Studentin. Für 40 Euro im Monat hätte ich das alles nicht gehabt.”
Fall 3 – Thomas, 51, Verwaltungsbeamter (A12):
Hat seine DU mit 33 abgeschlossen und nie gekündigt, sondern zweimal intelligent angepasst. Mit 50 schwerer Herzinfarkt, dienstunfähig.
Seine Rechnung:
- Mindestversorgung: 1.800 Euro brutto = ca. 1.050 Euro netto (nach allen Abzügen)
- Private DU: 1.900 Euro
- Gesamt: 2.950 Euro
Seine Kosten:
- Immobilienkredit: 890 Euro (läuft noch 12 Jahre)
- Lebenshaltung mit Ehefrau: 1.200 Euro
- Zwei Kinder im Studium: 600 Euro Unterstützung
- = 2.690 Euro
Plus: 260 Euro zum Sparen/Puffer
Seine Worte im Dankesschreiben: „Die 63 Euro Beitrag im Monat waren die beste Investierung meines Lebens. Ich kann halbwegs normal weiterleben, meine Frau muss nicht Vollzeit arbeiten, wir können die Kinder weiter unterstützen. Ohne die private Absicherung hätten wir das Haus verkaufen müssen. Meine Kollegen, die gekündigt haben, stehen jetzt vor dem finanziellen Ruin.”
Welcher Fall möchten Sie sein?
Der Unterschied zwischen Fall 1/2 und Fall 3? Etwa 50 Euro Beitrag im Monat. Für diese 50 Euro hat Thomas heute 1.900 Euro mehr – jeden einzelnen Monat, für den Rest seines Lebens bis zur Pension. Das sind über 15 Jahre gerechnet 342.000 Euro Unterschied.
Mein persönliches Fazit als Finanzexperte
Die Kündigung Ihrer Dienstunfähigkeitsversicherung nach 5 Jahren wirkt wie eine Ersparnis – ist aber in Wirklichkeit eine finanzielle Zeitbombe mit Zeitzünder.
Die staatliche Mindestversorgung von 1.800 Euro brutto ist genau das: ein Minimum. Sie ist als absoluter Basis-Schutz gedacht, nicht als Vollversorgung. Sie ist das Sicherheitsnetz, das verhindert, dass Sie in absolute Armut fallen – mehr aber auch nicht.
Die Realität: Nach allen Abzügen bleiben von den 1.800 Euro etwa 1.000 bis 1.150 Euro netto übrig. Damit können Sie überleben – aber nicht leben. Schon gar nicht mit Immobilienkredit, Familie oder auch nur durchschnittlichen Lebenshaltungskosten.
Gerade in der Lebensphase zwischen 40 und 60, wenn Ihre finanziellen Verpflichtungen am höchsten sind und statistisch die meisten Dienstunfähigkeitsfälle eintreten, schützt Sie Ihre private Absicherung vor dem finanziellen Absturz.
Für weniger als 50 Euro im Monat – das sind 1,66 Euro pro Tag, weniger als ein Kaffee to go – haben Sie einen Schutz, der:
- Ihr aktuelles Lebensstandard-Niveau weitgehend erhält
- Ihre Familie absichert und ihnen Zukunftsperspektiven erhält
- Ihre Immobilienfinanzierung tragbar hält (keine Zwangsversteigerung!)
- Ihnen Würde und Selbstbestimmung im Ernstfall bewahrt
- Ihnen ermöglicht, weiterhin Altersvorsorge zu betreiben
- Sie vor der Altersarmut schützt
Die goldene Regel: Wenn Ihnen der aktuelle Beitrag zu hoch erscheint: Reduzieren Sie, aber kündigen Sie NIEMALS!
Selbst eine auf die Hälfte reduzierte Absicherung ist im Ernstfall unbezahlbar wertvoll – und Sie zahlen entsprechend auch nur den halben Beitrag. Sie haben dann immer noch deutlich mehr als nur die mageren 1.000 Euro aus der Mindestversorgung, behalten aber alle Vertragsvorteile und die Tür für spätere Erhöhungen (Nachversicherungsgarantie) bleibt offen.
Eine Kündigung ist wie das Abschneiden eines Sicherheitsseils, während man am Berg hängt – nur weil gerade schönes Wetter ist und man denkt, man braucht es nicht mehr. Aber wenn das Wetter umschlägt, ist es zu spät.
Ihre nächsten Schritte – lassen Sie uns gemeinsam draufschauen
Sie sind unsicher, ob Ihre aktuelle Dienstunfähigkeitsversicherung optimal auf Ihre Lebenssituation abgestimmt ist? Sie fragen sich, ob die versicherte Rente zu hoch, zu niedrig oder genau richtig ist? Sie wollen die Rechnung einmal konkret für sich durchspielen?
Wir bieten Ihnen an: Eine unverbindliche und kostenfreie Prüfung Ihrer bestehenden DU-Versicherung.
Das erwartet Sie bei unserem Vertrags-Check:
✅ Analyse Ihrer aktuellen Versorgungssituation
Wir berechnen gemeinsam, was im Ernstfall wirklich vom Dienstherrn übrig bleibt – basierend auf Ihren echten PKV-Beiträgen und Ihrer Steuerklasse
✅ Ermittlung Ihrer individuellen Versorgungslücke
Basierend auf Ihrem echten Nettoeinkommen, Ihrer Besoldungsgruppe und Ihren tatsächlichen Verbindlichkeiten
✅ Detaillierte Prüfung Ihrer bestehenden DU-Versicherung
- Stimmt die versicherte Rentenhöhe noch?
- Welche Nachversicherungsgarantien haben Sie (die Sie vielleicht gar nicht kennen)?
- Gibt es versteckte Optionen zur Beitragsersparnis?
- Sind die Bedingungen noch zeitgemäß?
✅ Konkrete Handlungsempfehlung – individuell für Sie
- Reduzierung sinnvoll? Um wie viel? Was sparen Sie dann?
- Erhöhung nötig? Ist das ohne Gesundheitsprüfung möglich?
- Oder passt schon alles perfekt?
✅ Beitrags-Optimierung ohne Schutz-Verlust
Falls gewünscht: Wie können Sie Beiträge sparen, ohne Ihren Schutz zu gefährden?
✅ Vergleich: Was würde eine Neukündigung kosten?
Wir zeigen Ihnen schwarz auf weiß, wie viel teurer (oder unmöglich) eine neue DU heute wäre
✅ Alles komplett unverbindlich und kostenfrei
Kein Kleingedrucktes, kein Verkaufsdruck, keine versteckten Kosten – nur ehrliche, transparente Beratung auf Augenhöhe
So erreichen Sie uns:
📧 Kontakt
📞 0721358369
Oder nutzen Sie unser Kontaktformular – wir melden uns innerhalb von 48 Stunden bei Ihnen zurück.
Häufige Fragen (FAQ)
„Kostet mich die Prüfung etwas?”
Nein, die Überprüfung Ihrer bestehenden Versicherung ist für Sie komplett kostenfrei und unverbindlich. Wir finanzieren uns über Provisionen der Versicherungsgesellschaften, nicht über Beratungshonorare von Ihnen.
„Ich habe meine DU schon vor 8 Jahren abgeschlossen – lohnt sich ein Check überhaupt noch?”
Gerade dann! Alte Policen enthalten oft wahre Schätze: Nachversicherungsgarantien, die heute nicht mehr angeboten werden, günstigere Konditionen, großzügigere Leistungen. Wir zeigen Ihnen, was Sie haben – viele Kunden sind überrascht, welche Möglichkeiten in ihrer alten Police schlummern.
„Was brauchen Sie von mir für die Prüfung?”
Idealerweise:
- Ihre aktuelle Versicherungspolice (oder Versicherungsscheinnummer)
- Eine aktuelle Gehaltsabrechnung
- Übersicht Ihrer monatlichen Fixkosten (Kredit, Miete etc.)
Aber keine Sorge: Wir können auch erst einmal unverbindlich telefonieren und eine grobe Einschätzung geben.
„Versuchen Sie mir dann eine neue, teurere Versicherung zu verkaufen?”
Nein. Unser Ziel ist es, dass Sie optimal abgesichert sind – nicht mehr und nicht weniger. Oft empfehlen wir sogar Reduzierungen statt Erhöhungen, wenn die aktuelle Versicherung überdimensioniert ist. Wir sind Makler und an Ihrem langfristigen Vertrauen interessiert, nicht an kurzfristigen Abschlüssen.
„Wie lange dauert so eine Prüfung?”
Ein erstes Telefongespräch oder Video-Call dauert etwa 30 Minuten. Dort klären wir Ihre Situation und schauen uns gemeinsam Ihre Police an. Die detaillierte schriftliche Analyse mit Handlungsempfehlung bekommen Sie dann innerhalb von 2-3 Tagen per E-Mail zugeschickt.
„Ich bin schon über 45 Jahre alt – macht eine Prüfung da überhaupt noch Sinn?”
Absolut! Gerade mit 45+ ist das Risiko der Dienstunfähigkeit statistisch am höchsten. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt zu prüfen, ob Ihr Schutz ausreicht. Außerdem: Eine bestehende Versicherung optimieren ist immer möglich – eine neue abzuschließen wird ab 45 extrem schwierig und teuer.
„Was ist, wenn ich schon gekündigt habe?”
Dann sollten wir schnellstmöglich sprechen. Je nach Kündigungsfrist können wir die Kündigung möglicherweise noch widerrufen. Und selbst wenn nicht: Wir prüfen, ob und zu welchen Konditionen ein neuer Schutz noch möglich ist.
„Ich habe gesundheitliche Probleme bekommen – kann ich trotzdem noch etwas tun?”
Wenn Sie noch eine bestehende Versicherung haben: Auf jeden Fall nicht kündigen! Oft gibt es Möglichkeiten zur Optimierung auch ohne neue Gesundheitsprüfung (z.B. über Nachversicherungsgarantien). Lassen Sie uns gemeinsam schauen, welche Optionen Sie haben.
Fazit: Handeln Sie jetzt – Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken
Die Entscheidung über Ihre Dienstunfähigkeitsversicherung ist keine, die Sie auf die leichte Schulter nehmen sollten. Die paar Euro Ersparnis im Monat können Sie im Ernstfall Hundertausende Euro kosten – Monat für Monat, Jahr für Jahr, über viele Jahre hinweg.
Die Mathematik ist brutal ehrlich:
- Beitrag private DU: ca. 50 Euro/Monat = 600 Euro/Jahr
- Versorgungslücke bei Dienstunfähigkeit: ca. 1.500 Euro/Monat = 18.000 Euro/Jahr
- Über 15 Jahre bis zur Pension: 270.000 Euro Differenz
Für 9.000 Euro Beitrag über 15 Jahre sichern Sie sich 285.000 Euro Leistung. Das ist ein Hebel von 1:30. Wo bekommen Sie sonst solche Konditionen?
Meine Bitte an Sie: Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit. Setzen Sie sich mit Ihrer letzten Gehaltsabrechnung, Ihrem PKV-Bescheid und Ihrer Haushaltsübersicht hin. Rechnen Sie durch, was wirklich von den 1.800 Euro Mindestversorgung übrig bleibt. Vergleichen Sie das mit Ihren monatlichen Fixkosten.
Diese Rechnung zeigt Ihnen schwarz auf weiß, warum die private Absicherung kein Luxus, sondern eine existenzielle Notwendigkeit ist.
Und dann handeln Sie:
- Entweder optimieren Sie selbst (Reduzierung statt Kündigung)
- Oder Sie nehmen unser Angebot an und lassen uns gemeinsam die beste Lösung für Ihre Situation finden
Ihre Gesundheit, Ihre Familie und Ihre finanzielle Zukunft sind es wert, diese Stunde zu investieren.
Ich stehe Ihnen dabei gerne zur Seite – kostenfrei, unverbindlich und mit der Expertise aus hunderten Beratungsgesprächen mit Beamtinnen und Beamten wie Ihnen.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sie optimal abgesichert sind – nicht zu viel, nicht zu wenig, sondern genau richtig für Ihre individuelle Situation.
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Herzliche Grüße
Ihr Finanzberater für Beamte
P.S.: Die drei Beispielfälle aus meiner Beratungspraxis oben sind real. Der einzige Unterschied zwischen Thomas und Martin/Sandra? 50 Euro im Monat. Dieser kleine Betrag macht den Unterschied zwischen finanziellem Ruin und einem halbwegs normalen Leben. Lassen Sie sich nicht in die Falle locken.
P.P.S.: Haben Sie diesen Artikel hilfreich gefunden? Dann teilen Sie ihn gerne mit Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls über eine Kündigung ihrer DU nachdenken. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass gut informierte Entscheidungen getroffen werden. Denn nichts ist schlimmer, als im Nachhinein zu erkennen: „Hätte ich das mal gewusst…”
📌 Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und stellt keine individuelle Rechts- oder Steuerberatung dar. Die angegebenen Beträge und Abzüge sind Durchschnittswerte und können individuell abweichen. Jede finanzielle Situation ist einzigartig. Für eine auf Ihre persönlichen Verhältnisse zugeschnittene Empfehlung kontaktieren Sie uns gerne für ein persönliches Gespräch.
Quellen und Berechnungsgrundlagen: Die Beispielrechnungen basieren auf durchschnittlichen PKV-Beiträgen für Beamte (Quelle: PKV-Verband 2024), durchschnittlichen Steuersätzen und der gesetzlich festgelegten Mindestversorgung nach § 14 BeamtVG. Die Inflationsrechnungen basieren auf der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten 10 Jahre (Quelle: Statistisches Bundesamt).

