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28. Februar 2024Da wir immer wieder gefragt werden ob Versicherungen überhaupt zahlen, insbesondere bei Berufsunfähigkeitsversicherungen, war uns diese Pressemitteilung von Franke und Bornberg eine besondere Freude.
Die Quelle der Beiträge und den vollen Bericht finden Sie hier.
Die Leistung der Berufsunfähigkeitsversicherung
grundsätzlich zahlen moderne Tarife der Berufsunfähigkeitsversicherung dann, wenn der Kunde als versicherte Person aufgrund Krankheit Unfall oder körperlichen Kräfteverfall seinen Beruf, wie er in der Zeit ausübt und in den letzten 6 Monaten ausgeübt hat, zu mindestens 50% in den nächsten 6 Monaten nicht ausüben kann. Dies sind kurz gesagt die wesentlichen Parameter, die erfüllt sein müssen, um die monatliche Berufsunfähigkeitsrente zu bekommen.
Die Sorge bei der BU
Jeder der sich versichert hat dann natürlicherweise im Fall der Fälle die Sorge, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung nach einem Grund sucht, nicht zu leisten. So zumindest die üblichen Parolen.
De facto kann mit der Studie von Franke und Bornberg bewiesen werden, dass es tatsächlich überwiegend Zuzahlung durch den Versicherer kommt.
Bitte nicht verwechseln: Verweigerung mit Prüfung
Nur weil ein Versicherer den Leistungsfall prüft, sobald ein Kunde diesen anmeldet, hat das noch nichts mit einer möglichen Ablehnung zu tun. Da es sich bei Versicherungen im Wesentlichen um das Kleingedruckte handelt, also juristische Texte, muss der Versicherer entsprechende Belege einholen.
Aus der anderen Perspektive betrachtet wäre eine Zahlung ohne weiter zu prüfen eine Veruntreuung der Gelder von allen anderen Kunden. Es liegt also auch im Interesse aller versicherten Kunden bei einem Versicherer, dass der Versicherer zumindest sorgfältig mit den Sachverhalten umgeht.
Die Leistungsfälle in der Praxis
Tatsächlich wird mittlerweile jeder fünfte Berufstätiger berufsunfähige. Bitte beachten Sie an der Stelle auch, dass Berufsunfähig nicht gleich arbeitsunfähig ist. Arbeitsunfähigkeit ist die reguläre Krankschreibung, Berufsunfähigkeit kommt danach.
Was signifikant gestiegen ist sind gegenüber Krebs oder Tumorerkrankungen die psychischen und psychosomatischen Beschwerden. Außerdem hat das Thema Rücken einen immer höheren Stellenwert insbesondere bei der Berufsunfähigkeitsversicherung von Ingenieuren oder auch der BU von Informatikern als Beispiele für typische Schreibtischberufe.
Psyche als einer der Hauptauslöser
Immer mehr Versicherte haben psychische oder psychosomatische Belastungen. Diese Sorgen für immer mehr Berufsunfähigkeitsfälle, die zumindest temporäre Ausfälle nach sich ziehen. Nach unserer Erfahrung liegen diese zwischen ein und 5 Jahren.
Das Kapital, das gerade für die Absicherung dieser Zeiträume notwendig ist um seine laufenden Lebenserhaltungskosten und beispielsweise Krankenversicherungsbeiträge weiter zu bezahlen, ist bei jungen Leuten trotz aller Ambitionen meistens nicht vorhanden. Da es sich um mehrere hunderttausend Euro handelt, die man auf der Seite haben müsste. Gerade junge Leute haben hier also ein massives Problem. Hohe Einkünfte sorgen für einen entsprechenden Lebensstandard und Ausgaben, an die man sich nach dem Studium all zu schnell gewöhnt hat.
Außerdem belegt diese Studie die Wichtigkeit der Angaben bei Vorerkrankungen und gegebenenfalls anonyme Voranfragen für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sollte man bereits Psychotherapien vor Antragsstellung einer BU gehabt haben, sind diese unbedingt anzugeben.
Gründe der Ablehnungen von BU-Leistungen bzw. Renten
Hier ist meine bitte, dass die oben genannte Grafik mit den Gründen der Ablehnungen wirklich nur als Verteilung der Ablehnungen verstanden wird, und nicht dass überwiegend abgelehnt wird. Tatsächlich wird überwiegend bezahlt.
Verteilung ist interessant
In der Verteilung kann man sehen, das überwiegend abgelehnt wird, weil die 50% als Mindesthürde (Definition siehe oben okay) nicht erfüllt wird. Aus der Praxis können wir dazu sagen, dass manche Leute auch prophylaktisch einen BU-Leistungsantrag stellen, wohl wissentlich, dass dieser nicht oder zumindest noch nicht positiv bewertet wird.
Dabei geht es meistens um einen strategischen Antrag, falls sich der Gesundheitszustand verschlimmert. Nichtsdestotrotz fließt diese Ablehnung bereits in die Statistik ein, weil eine Leistung angefragt wurde. Hier kommt es also nach unserer Einschätzung zu einer verzerrten Darstellung.
Ablehnung wegen Rücktritt und Anfechtung
Ein weiterer Großteil der Ablehnungen basiert auf Rücktritt und Anfechtung. Das bedeutet, dass der Versicherer nach Einholung von Patientenakten und Abrechnungsauskünften herausgefunden hat, dass im Versicherungsantrag manche Angaben nicht gemacht wurden.
Wenn diese mit der akuten Berufsunfähigkeit in Zusammenhang stehen und auch ein Zuschlags oder Ablehnungskriterium gewesen wären, hat die Versicherung die Möglichkeit, vom Vertrag zurückzutreten.
An dieser Stelle ist ersichtlich, wie wichtig die wahrheitsgemäßen und vollständigen Angaben und sorgfältigen Vorbereitungen zur Antragstellung sind, die wir zum beispielsweise wie andere spezialisierte Kollegen auch, durchführen.
Das ist keine Schikane wie es manchmal wahrgenommen wird, sondern uns geht es wirklich darum, dass sowohl wir als auch Sie als unser Kunde im Fall der Fälle auf der sicheren Seite stehen. Das gilt sowohl für Berufsunfähigkeitsversicherungen als auch für Dienstunfähigkeitsversicherungen.
Berufsunfähigkeitsversicherungen zahlen doch
In Anknüpfung an das Hauptbild ist jedoch durchaus die gute Nachricht, dass Versicherungsgesellschaften überwiegend die Leistung anerkennen. Weit über 70, teilweise sogar 80% der angefragten Leistungsfälle werden nach Prüfung bezahlt.
Die Sorge, dass Versicherungen nicht zahlen, ist damit unbegründet.
Wenn Sie Fragen haben oder eine Beratung suchen, scheuen Sie sich nicht uns zu kontaktieren. Wir würden uns freuen Sie kennenzulernen.