Die Debeka private Krankenversicherung erhöht zum 01.01.2021 die Beiträge. Für wen ein Wechsel sinnvoll ist und für wen nicht wollen wir hier aufklären.
Nach Einschätzung vieler Experten kommt die Beitragserhöhung der Debeka Krankenversicherung nicht überraschend, sondern ist längst überfällig. Andere Versicherer haben durch moderate Anpassungen der letzten Jahre vorgesorgt. Wie jede andere Krankenversicherung ist auch die Debeka von den anhaltenden Niedrigzinsen betroffen. Die Debeka selbst räumte ein, dass die jetzige Erhöhung für „die Hälfte der Zinseinbußen“ ausreiche. Was also noch kommen könnte, steht auf einem anderen Blatt.
Beamte und Referendare der aktuellen Unisextarife trifft die Erhöhung ziemlich hart, sie beträgt bis zu 19% sprich 40 Euro im Monat (2021)
Die Erhöhung zu 2022 wurde noch nicht kommuniziert.
Hier übrigens ein Ratgeber-Beitrag zur Kalkulation der privaten Krankenversicherung um zu verstehen, warum es so nicht weitergehen kann.
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Besonders ärgerlich für Beamte auf Probe, noch ärgerlicher für Referendare und Anwärter
Beamte auf Probe merken die Erhöhung direkt, da sie bereits den vollen Tarifbeitrag bezahlen. Sie merken, so nennen wir es mal, die echte Erhöhung.
Referendare und Anwärter haben bei der Debeka einen Tarif mit Nachlass. Dementsprechend klein ist hier die Erhöhung. Wenn allerdings nach der Ausbildung auf die Normaltarife umgestellt wird, wird auch dort die Beitragssteigerung aufgeschlagen, die dann entsprechend höher ist als man zu Beginn dachte.
Bisher hat die Debeka die Beiträge immer möglichst klein gehalten, um Kunden zu gewinnen. Neben dem Herdentrieb der bei jungen Beamten oftmals dafür sorgt, sich gar nicht erst mit den Alternativen zu beschäftigen, hatten die Vertreter über die reine Preisschiene immer leichtes Spiel, obwohl es von den Leistungen her (bspw. Vorsorgeuntersuchungen, Leistungen über GOÄ) besser geht mit ähnlichem Preis.
Die anhaltende Niedrigzinsphase deckt nun Missstände auf. Nicht nur die Beitragserhöhung der Debeka ist nun umgesetzt. Es wurde auch bereits die Beitragsrückerstattung gekürzt. Von „durchschnittlich“ 3 auf 2,5. (Auch wenn Referendare immer mit 6 Beiträgen Rückerstattung geworden werden, das ändert sich mit der Beamtung auf Probe, weil dann der Normaltarif greift, nicht mehr der rabattierte.)
Auch die Bilanzkennzahlen der Debeka leiden zusehends. Bisher wurden von den Vertretern der Debeka die sog. Map-Reports (Brancheninterne Analyse) gezeigt um die Solidität zu untermauern, bei denen die Debeka bisher oft Spitzenreiter war. Auch hier ändern sich die Zeiten: Im Report 916 ist die Debeka sogar nicht mal mehr unter den top fünf. Neben den Datenschutzskandalen kommen jetzt also auch die Preis-/Leistung auf den Fokus der Beamten.
Die Frage, die man daher durchaus stellen darf und sollte, ist der generelle Ausblick auf die Entwicklung.
Vorsicht beim Quittieren der Mitteilung zu Beitragsanpassung!
Ab sofort muss bei der Debeka jeder Kunde unterschreiben „Über die Beitragsänderung zum 1.1.2021 wurde ich informiert“. Damit erlischt das normale Sonderkündigungsrecht! Unser Tipp: lieber vorher noch mal unabhängig beraten lassen.