Grundsätzlich
Wer in Deutschland Menschen zu Versicherungen und Finanzen berät, muss immer eine Sachkunde durch Ausbildung und je nach Thema Zusatzqualifikationen nachweisen, sonst ist eine Beratung nicht erlaubt. Die Erlaubnis erteilt die IHK. Aus diesem Grunde gibt es ein sogenanntes Vermittlerregister bei der IHK. Max und Miri können jederzeit nachschauen, ob der bei dem sie sich beraten lassen (wollen) in diesem Register aufgeführt ist und damit die Erlaubnis hat.
Kenntlich gemacht wird dabei im Register auch, ob jemand ein „gebundener Vermittler“ (also Vertreter einer Bank oder Versicherung) und „ungebundener Vermittler“ (landläufig „unabhängiger Finanzberater“ oder „unabhängige Versicherungsmakler“) ist.
Dann gibt es noch manche Marktteilnehmer, die lediglich informieren und einen öffentlichen Auftrag haben. Sie ahnen es: es handelt sich um die Verbraucherzentralen. Verbraucherzentralen dürfen informieren und allgemein Verträge bewerten, wenn Max und Miri sch dort zum Beispiel Informationen holen wollen, aber Max und Miri können dort nichts beantragen. Bekommen also keinen Vertrag vermittelt.
Andere Marktteilnehmer versuchen das gesamte, eigentlich robuste System, auszuhöhlen. Doch dazu später mehr.
Finanzplanung
Finanzplanung ist im Grunde kein Begriff, der für eine Berufsbezeichnung steht, sondern für eine Tätigkeit. In der Finanzplanung wäre die Ausgangssituation, dass Max und Miri, bevor sie etwas abschließen oder überhaupt sich um ein konkretes Finanzprodukt bemühen überhaupt erstmal überlegen, wo die Reise hingehen soll.
Dementsprechend wäre die erste Frage zur Finanzplanung, welchen Lebensentwurf Max und Miri haben, welchen Lebensstil sie pflegen möchten, Einkommenssituationen, Familienplanung, eigene Immobilie und so weiter. Auch wenn es noch Unklarheiten gibt oder in manchen Bereichen nichts konkretes festzulegen ist, ist es wichtig, das zu berücksichtigen. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Ein Planung anhand der Gegebenheiten mit Ausrichtung auf die Ziele und Wünsche für Max und Miri steht in der Finanzplanung im Vordergrund, ohne dass es im ersten Schritt bereits um Produkte geht.
Im zweiten Schritt würde ein guter Berater dann erklären, welche Produkte es gibt und a) wo diese jeweils einem Ziel entgegen stehen und b) diese zu einem Ziel passen. An der Stelle: Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau. Es geht immer um die Mischung verschiedener Aspekte, um einen möglichst großen Erfolg zu erzielen.
Eine richtige Finanzplanung ist für Max und Miri daher eigentlich erst sinnvoll, wenn der erste Berufsstart geklappt hat und sich möglichst viele Wünsche und Ziele herausgebildet haben, über die man dann in finanzieller Hinsicht sprechen kann. Vorher ist es ein ganz großes Wort, dass man auch als Berater kaum mit Leben füllen kann.