Beispiele warum anonyme Risikovoranfragen Sinn machen
24. Juni 2020Erfahrungen im Fairsicherungsladen – Praktikant berichtet Teil 4
26. Juni 2020Nach dem Durchleben meines dritten Tages im Praktikum, möchte ich noch einmal kurz auf zwei Punkte eingehen. Zwei Dinge, die mich auch am heutigen Abend noch beschäftigen. Der Erste dieser Punkte ist mir auch am Vortag, beziehungsweise einige Jahre zuvor schon einmal begegnet. Gebündelt in einem Satz, würde ich es als „Die Historie der Versicherung“ beschreiben. Wenn man eine Versicherung wirklich ganz einfach und rudimentär herunterbricht, so zeigt sie Charakteristika einer Wette. Im einfachsten Fall sind zwei Parteien beteiligt, welche beide eine Art Wetteinsatz bieten. Partei Nummer eins, beispielsweise eine Geldsumme in bestimmten zeitlichen Abständen. Partei zwei eine Versicherungssumme, zum Beispiel ein einmaliger Betrag. Die zweite Partei profitiert natürlich permanent von den gleichmäßigen Zahlungen und hofft nicht, dass der Wettfall, oder wie wir ihn nennen Schadensfall, eintritt. Partei 1 rechnet mit dem möglichen Eintritt des Falls, wettet sogar darauf wenn man es so will. Nun ist das eben kein junges System, auch wenn vor vielen hundert Jahren die Konstellationen, Wetteinsätze und Rahmenbedingungen andere waren. Da gab es die große Versicherungsgesellschaft nicht, die sich darauf spezialisiert hat. Stattdessen eben Einzelpersonen, oder später auch Zusammenschlüsse. Versichert wurden keine modernen Flugzeuge oder Züge, sondern eben Karawanen und Schiffe. So sehr sich das drumherum auch gewandelt hat, das Grundprinzip bleibt gleich. Auch hatte ich einmal gelesen, dass im antiken Griechenland auch Abmachungen bestanden, die man heute als Rentenversicherung bezeichnen würde. Wenn die Polis knapp bei Kasse war, konnte man einen üppigen Einmalbetrag, oder womöglich auch mehrere Beträge entrichten und bekam diese zu späterem Zeitpunkt in regelmäßiger Form ausgezahlt.
Ausdruck ist wichtig
Es ist auch nicht davon auszugehen, dass diese Abmachungen immer in schriftlicher Form festgehalten wurden oder diese auf juristischen Grundlagen basierten. Grundlagen und Begriffe die heutzutage präzise formuliert und klar bestimmt sind. Die man aber als Laie gerne durcheinander wirft. So wären wir auch schon bei dem zweiten Punkt, Präzision. Und zwar primär Präzision bei der Artikulation. Die Missachtung dieser Tugend, rächt sich gerade im Lehreralltag schnell an einem, wenn die Schülerschaft im besten Fall nur verwirrt ist, im schlimmsten Fall das komplette Gegenteil vom Gewollten macht. Der Versicherungsmakler muss zwar nicht direkt eine ganze Gruppe zur Ordnung bitten, kann jedoch auch mit seinem Sprachgebrauch für immense Verwirrung sorgen. Gerade bei sich ähnlich anhörenden Begriffen muss genau differenziert und artikuliert werden, um was es sich handelt. Vorausgesetzt der Makler versteht sein Handwerk, denn wer die Grundlagen von dem was er erklärt nicht innehat, der ist auch bei der Vermittlung der Begrifflichkeiten unsicher. Dazu zählt wie gesagt nicht nur das Kennen der Grundlagen, sondern auch die akkurate sprachliche Vermittlung. Die kann natürlich in der Praxis auch durch lebhafte Beispiele oder Analogien ergänzt werden, um den Gegenstand transparent zu machen. Um einfach kurz den Begriffsdschungel auszublenden und den besprochenen Gegenstand zu visualisieren und Verstehensprozesse zu ermöglichen. Auch ich versuche mich nach meinem dritten Tag mehr in sprachlicher Präzision zu üben. Nicht nur in diesen Räumlichkeiten, sondern vor allem darüber hinaus.
Gastbeitrag von R.E.