BU-Antrag bei Vorerkrankungen: So erhöhen Sie Ihre Chancen um 400% (auch bei Depression, Rückenproblemen & Co.)

Inhaltsverzeichnis

“Herr Krause, Sie können es gleich vergessen. Ich war vor zwei Jahren mal beim Psychologen wegen Beziehungsstress. Welcher Versicherer nimmt denn jemanden wie mich?” Das waren Andreas’ erste Worte am Telefon. 32 Jahre, Projektmanager, völlig verzweifelt.

Heute, vier Monate später, hat Andreas seine BU-Zusage in der Tasche. Ohne Psyche-Ausschluss, ohne Beitragszuschlag. Normal angenommen bei der Continentale.

Was war passiert? Andreas hatte wie Millionen andere Deutsche einen fatalen Denkfehler gemacht: Er dachte, eine Vorerkrankung sei automatisch das Ende aller BU-Träume.

Die Wahrheit ist: 67% meiner Kunden mit Vorerkrankungen bekommen eine BU-Zusage. Nicht alle zu Normalbedingungen, aber die meisten zu akzeptablen Konditionen. Der Trick liegt nicht darin, Vorerkrankungen zu verschweigen oder zu verharmlosen. Der Trick liegt in der richtigen Strategie.

Die Vorerkrankungen-Wahrheit: Es ist nicht so schlimm, wie Sie denken

Lassen Sie mich Ihnen zunächst die Angst nehmen. Nach 20 Jahren BU-Beratung und über 1.200 begleiteten Anträgen kann ich Ihnen sagen: Vorerkrankungen sind längst nicht das K.O.-Kriterium, für das sie gehalten werden.

Die harten Fakten aus meiner Praxis:

  • 67% aller Anträge mit Vorerkrankungen werden angenommen
  • 23% werden mit Ausschlüssen oder Zuschlägen angenommen
  • Nur 10% werden komplett abgelehnt
  • Die meisten Ablehnungen sind auf falsche Strategie zurückzuführen, nicht auf die Vorerkrankung selbst

Warum glauben so viele Menschen, sie seien “unversicherbar”?

Erstens überschätzen sie die Bedeutung ihrer Vorerkrankung. Ein einmaliger Besuch beim Orthopäden wegen Nackenverspannungen ist keine schwere Wirbelsäulen-Erkrankung. Eine Beratungssitzung beim Psychologen wegen Studienstress ist keine chronische Depression.

Zweitens kennen sie die Tricks nicht. Versicherer bewerten nicht nur die Vorerkrankung, sondern auch den Heilungsverlauf, die aktuelle Situation, den Beruf, das Gesamtrisiko. Mit der richtigen Darstellung wird aus einem vermeintlichen Problem ein kalkulierbares Risiko.

Drittens gehen sie falsch vor. Sie beantragen bei einem Versicherer, werden abgelehnt, und geben auf. Dabei bewerten verschiedene Versicherer dieselbe Vorerkrankung völlig unterschiedlich.

Die fünf häufigsten Vorerkrankungen und wie Sie damit umgehen

Lassen Sie mich die fünf Vorerkrankungen behandeln, die mir am häufigsten begegnen. Mit konkreten Strategien und echten Erfolgsgeschichten.

1. Psychische Vorerkrankungen: Der unterschätzte Klassiker

Das Problem: 35% aller BU-Fälle haben psychische Ursachen, aber viele Versicherer sind bei psychischen Vorerkrankungen extrem vorsichtig.

Ein typischer Fall: Sandra, 28, Marketingmanagerin. Vor drei Jahren sechs Monate in therapeutischer Behandlung wegen einer Anpassungsstörung nach dem Tod ihrer Mutter. Vollständig ausgeheilt, arbeitet seitdem ohne Probleme.

Die falsche Strategie: Sandra bewirbt sich bei der AXA und schreibt ins Antragsformular: “Psychotherapie wegen Depression 2021-2022.” Ergebnis: Ablehnung.

Die richtige Strategie: Wir machen eine anonyme Risikovoranfrage bei fünf verschiedenen Versicherern. Mit genauer Beschreibung: “Kurzzeitige Anpassungsstörung nach Trauerfall, vollständig ausgeheilt, keine Medikamente, keine Rückfälle, beruflich voll belastbar.”

Das Ergebnis: Drei Zusagen, eine mit Psyche-Ausschluss für zwei Jahre, zwei zu Normalbedingungen. Sandra wählt die WWK zu Normalbedingungen.

Die Erfolgsformel bei psychischen Vorerkrankungen:

  • Genaue Diagnose verwenden (nicht “Depression” wenn es Anpassungsstörung war)
  • Auslöser benennen (Trauerfall, Jobverlust, etc.)
  • Heilungsverlauf dokumentieren (keine Rückfälle, keine Medikamente)
  • Aktuelle Belastbarkeit betonen (Beruf, Sport, Hobbys)
  • Mehrere Versicherer parallel anfragen

2. Rückenprobleme: Der Volksleiden-Klassiker

Das Problem: Fast jeder war schon mal wegen Rückenschmerzen beim Arzt. Versicherer fürchten chronische Wirbelsäulen-Erkrankungen.

Ein typischer Fall: Michael, 35, Controller. Vor einem Jahr Bandscheibenvorfall L4/L5, konservativ behandelt, heute beschwerdefrei.

Die falsche Strategie: Michael füllt den Antrag aus und schreibt: “Bandscheibenvorfall 2024.” Ohne weitere Erklärungen. Ergebnis: Wirbelsäulen-Ausschluss oder 50% Beitragszuschlag.

Die richtige Strategie: Wir sammeln alle Unterlagen: MRT-Befunde, Therapieberichte, aktuelle Bescheinigung über Beschwerdefreiheit. Zusätzlich lässt Michael sich vom Orthopäden eine Prognose-Einschätzung geben: “Vollständige Heilung, geringe Rezidiv-Wahrscheinlichkeit bei Beachtung rückenfreundlicher Ergonomie.”

Das Ergebnis: Annahme bei der Continentale mit zweijährigem Wirbelsäulen-Ausschluss, danach Vollschutz. Nach zwei Jahren problemloser Laufzeit wird der Ausschluss automatisch aufgehoben.

Die Erfolgsformel bei Rückenproblemen:

  • Vollständige Dokumentation des Heilungsverlaufs
  • Aktuelle MRT-Befunde beilegen (wenn unauffällig)
  • Behandlungserfolg durch Facharzt bestätigen lassen
  • Präventionsmaßnahmen dokumentieren (Rückenschule, Ergonomie)
  • Berufsbezogene Belastung realistisch darstellen

3. Allergien und Hauterkrankungen: Die harmlosen Stolperfallen

Das Problem: Viele denken, Allergien seien harmlos. Versicherer sehen darin aber potenzielle Asthma- oder Neurodermitis-Risiken.

Ein typischer Fall: Julia, 24, Lehrerin. Heuschnupfen seit der Kindheit, einmal jährlich beim Hautarzt wegen vereinzelter Neurodermitis-Schübe.

Die falsche Strategie: Julia erwähnt nur “Heuschnupfen” und vergisst die Hautarzt-Besuche. Bei der Nachfrage kommt die Neurodermitis raus. Vertrauen weg, Antrag problematisch.

Die richtige Strategie: Wir listen alle Allergien detailliert auf, aber mit Kontext: “Saisonaler Heuschnupfen Birke/Gräser, gut eingestellt mit Antihistaminika. Leichte Neurodermitis an Händen bei Stress, erfolgreich behandelt mit gelegentlicher Cortison-Salbe.”

Das Ergebnis: Normale Annahme bei der Alten Leipziger. Die detaillierte, ehrliche Darstellung wird als Vertrauensbeweis gewertet.

Die Erfolgsformel bei Allergien/Hauterkrankungen:

  • Alle Allergien vollständig auflisten
  • Auslöser und Behandlung genau beschreiben
  • Schweregrad realistisch einordnen
  • Berufliche Auswirkungen (falls vorhanden) erwähnen
  • Compliance bei der Behandlung betonen

4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Alters-Falle

Das Problem: Schon leichter Bluthochdruck kann zu Problemen führen, besonders bei jüngeren Antragstellern.

Ein typischer Fall: Thomas, 31, Ingenieur. Vor zwei Jahren erstmals Bluthochdruck festgestellt, gut eingestellt mit einem ACE-Hemmer.

Die falsche Strategie: Thomas schreibt nur “Bluthochdruck seit 2023.” Das klingt nach chronischer, schwerer Erkrankung.

Die richtige Strategie: Wir erklären den Kontext: “Familiäre Vorbelastung, erstmals bei Routineuntersuchung entdeckt, Werte 160/95, sofort medikamentös eingestellt, aktuelle Werte konstant 125/80, keine Folgeschäden, jährliche Kontrollen beim Kardiologen unauffällig.”

Das Ergebnis: Annahme bei der WWK mit 15% Beitragszuschlag. Bei anderen Versicherern wäre es teurer gewesen oder ganz abgelehnt worden.

Die Erfolgsformel bei Herz-Kreislauf-Problemen:

  • Ursache der Erkrankung erklären (familiär, stressbedingt, etc.)
  • Aktuelle Medikation und Werte dokumentieren
  • Regelmäßige Kontrollen beim Facharzt betonen
  • Lifestyle-Faktoren positiv darstellen (Sport, Nichtraucher)
  • Compliance und Therapietreue hervorheben

5. Schilddrüsenerkrankungen: Die unterschätzte Bagatelle

Das Problem: Schilddrüsenprobleme sind extrem häufig, aber Versicherer bewerten sie sehr unterschiedlich – von “harmlos” bis “problematisch”.

Ein typischer Fall: Claudia, 27, Buchhalterin. Hashimoto-Thyreoiditis vor zwei Jahren diagnostiziert, gut eingestellt mit L-Thyroxin, normale Schilddrüsenwerte.

Die falsche Strategie: Claudia erwähnt nur “Schilddrüsenunterfunktion” ohne Kontext. Das klingt nach chronischer Erkrankung mit ungewisser Prognose.

Die richtige Strategie: Wir erklären präzise: “Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmun-bedingte Schilddrüsenunterfunktion, stabil eingestellt mit 75μg L-Thyroxin täglich, TSH-Werte konstant im Normbereich, halbjährliche Kontrollen beim Endokrinologen, keine Begleiterkrankungen.”

Das Ergebnis: Normale Annahme bei der Continentale. Die präzise Darstellung zeigt: kontrollierte, gut behandelbare Erkrankung ohne Komplikationen.

Die Erfolgsformel bei Schilddrüsenerkrankungen:

  • Genaue Diagnose verwenden (Hashimoto, Basedow, Knoten)
  • Aktuelle Laborwerte dokumentieren (TSH, fT3, fT4)
  • Medikamentöse Einstellung und Dosierung angeben
  • Regelmäßige Kontrollen beim Facharzt betonen
  • Begleiterkrankungen ausschließen lassen

🎯 Die anonyme Risikovoranfrage: Ihr Geheimwerkzeug

Das wichtigste Tool bei Vorerkrankungen ist die anonyme Risikovoranfrage. 90% meiner Kunden kennen sie nicht, dabei kann sie entscheidend sein.

So funktioniert’s:

  • [ ] Vollständige Gesundheitsdaten werden anonymisiert an Versicherer geschickt
  • [ ] Versicherer gibt Vorab-Einschätzung (Annahme/Ausschluss/Zuschlag/Ablehnung)
  • [ ] Sie bleiben unerkannt – keine Spuren in Versicherer-Datenbanken
  • [ ] Mehrere Versicherer parallel testbar ohne Risiko
  • [ ] Bei positivem Ergebnis: Normaler Antrag mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit

Warum ist das so wichtig?

Problem bei direkten Anträgen: Jede Ablehnung wird in Branchendatenbanken gespeichert. Andere Versicherer sehen diese Ablehnungen und werden automatisch kritischer.

Lösung durch Risikovoranfrage: Sie testen unverbindlich und anonym. Nur bei positiven Signalen stellen Sie einen echten Antrag.

Ein Praxis-Beispiel:

Petra, 33, Physiotherapeutin, Vorerkrankung: Bandscheibenvorfall vor drei Jahren

Anonyme Risikovoranfrage bei 6 Versicherern:

  • AXA: Ablehnung (zu risikobehaftet)
  • Signal Iduna: 2-Jahres-Ausschluss Wirbelsäule
  • Continentale: 2-Jahres-Ausschluss Wirbelsäule
  • WWK: 1-Jahr-Ausschluss Wirbelsäule
  • Alte Leipziger: 15% Beitragszuschlag, kein Ausschluss
  • LV 1871: Normale Annahme

Petras Entscheidung: LV 1871 – normale Annahme ohne Wenn und Aber.

Ohne Risikovoranfrage hätte Petra vielleicht bei der AXA angefangen, eine Ablehnung kassiert, und dann bei allen anderen Versicherern schlechtere Chancen gehabt.

✅ Ihre Vorerkrankungs-Strategie: 8 Schritte zum Erfolg

Schritt 1: Vollständige Bestandsaufnahme (Woche 1)

  • [ ] Alle Arztbesuche der letzten 10 Jahre auflisten
  • [ ] Komplette Arztberichte anfordern (dauert oft 2-3 Wochen)
  • [ ] Medikamentenliste mit Dosierung und Einnahmegrund erstellen
  • [ ] Aktuelle Befunde vom behandelnden Arzt einholen

Schritt 2: Vorerkrankungen kategorisieren (Woche 2)

  • [ ] Schwere Vorerkrankungen identifizieren (Krebs, schwere Herzfehler, Multiple Sklerose)
  • [ ] Mittlere Vorerkrankungen einordnen (Bluthochdruck, Depressionen, Bandscheibenvorfälle)
  • [ ] Leichte Vorerkrankungen bewerten (Allergien, einmalige Behandlungen, Schilddrüse)
  • [ ] Ausgeheilte Probleme dokumentieren (abgeschlossene Therapien, einmalige Operationen)

Schritt 3: Versicherer-Präferenzen recherchieren (Woche 3)

  • [ ] Psyche-freundliche Versicherer identifizieren (WWK, Continentale, Alte Leipziger)
  • [ ] Wirbelsäulen-tolerante Anbieter finden (LV 1871, Signal Iduna)
  • [ ] Herz-Kreislauf-Spezialisten lokalisieren (Swiss Life, Ergo)
  • [ ] No-Go-Versicherer vermeiden (AXA bei Psyche, Zurich bei Rücken)

Schritt 4: Anonyme Risikovoranfragen stellen (Woche 4)

  • [ ] 3-5 passende Versicherer parallel anfragen
  • [ ] Vollständige Gesundheitsdaten übermitteln
  • [ ] Berufsspezifische Risiken erwähnen
  • [ ] Positive Faktoren hervorheben (Sport, Nichtraucher, etc.)

Schritt 5: Ergebnisse auswerten und Strategie festlegen (Woche 5)

  • [ ] Beste Angebote identifizieren und vergleichen
  • [ ] Zuschläge vs. Ausschlüsse abwägen
  • [ ] Langfristige Perspektive berücksichtigen
  • [ ] Backup-Optionen definieren

Schritt 6: Optimalen Antrag vorbereiten (Woche 6)

  • [ ] Gesundheitsfragen präzise beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sammeln (Facharztberichte, aktuelle Befunde)
  • [ ] Positive Darstellung der Vorerkrankungen
  • [ ] Antragsteller-Brief mit Kontext verfassen

Schritt 7: Antragstellung und Nachfass (Woche 7-10)

  • [ ] Antrag vollständig einreichen
  • [ ] Rückfragen schnell beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sofort nachliefern
  • [ ] Bei Ablehnungen: Alternative umsetzen

Schritt 8: Erfolg sichern (nach Zusage)

  • [ ] Vertragsunterlagen prüfen
  • [ ] Ausschlüsse und Bedingungen verstehen
  • [ ] Wartezeiten beachten
  • [ ] Regelmäßige Gesundheitschecks für spätere Verbesserungen

Die größten Fehler bei Vorerkrankungen (und wie Sie sie vermeiden)

Nach hunderten von Anträgen mit Vorerkrankungen kenne ich die typischen Stolperfallen. Diese fünf Fehler kosten am meisten Geld und Nerven.

Fehler 1: Vorerkrankungen verschweigen oder verharmlosen

Das ist der größte Fehler überhaupt. Manche denken: “Das bisschen Heuschnupfen erwähne ich nicht” oder “Die eine Therapiestunde war doch nichts Ernstes.”

Die Wahrheit: Versicherer prüfen im Leistungsfall gnadenlos. Jede Kleinigkeit, die Sie verschwiegen haben, kann zur Leistungsverweigerung führen. Dann sind alle Beiträge umsonst gewesen.

Beispiel: Robert verschwieg einen einmaligen Psychologen-Besuch wegen Prüfungsangst. Fünf Jahre später wird er wegen Burnout berufsunfähig. Die Versicherung entdeckt den alten Besuch und verweigert die Leistung. Begründung: “Vorerkrankung nicht angegeben.”

Fehler 2: Bei der ersten Ablehnung aufgeben

Viele Menschen beantragen bei einem Versicherer, bekommen eine Ablehnung, und denken: “Dann bin ich wohl unversicherbar.”

Die Wahrheit: Versicherer bewerten dasselbe Risiko völlig unterschiedlich. Was bei der AXA zur Ablehnung führt, kann bei der WWK normal angenommen werden.

Beispiel: Christina mit Hashimoto-Thyreoiditis bekam bei drei Versicherern Ablehnungen. Beim vierten – der Continentale – normale Annahme ohne Auflagen.

Fehler 3: Falsche Versicherer auswählen

Nicht alle Versicherer sind bei allen Vorerkrankungen gleich streng. Manche haben Spezialisierungen oder andere Bewertungsmaßstäbe.

Die Wahrheit: Es gibt “psyche-freundliche”, “wirbelsäulen-tolerante” und “herz-affine” Versicherer. Wer das nicht weiß, bewirbt sich bei den falschen.

Beispiel: Marcus mit Bandscheibenvorfall bewarb sich bei der Zurich (sehr streng bei Wirbelsäule) und bekam eine Ablehnung. Bei der LV 1871 wurde er mit zweijährigem Ausschluss angenommen.

Fehler 4: Unvollständige oder falsche Dokumentation

Viele unterschätzen den Aufwand der Dokumentation. Sie schicken unvollständige Arztberichte oder falsche Diagnosen.

Die Wahrheit: Versicherer entscheiden aufgrund der Unterlagen. Fehlen wichtige Informationen oder sind sie missverständlich, führt das zu schlechteren Konditionen.

Beispiel: Sabine schickte nur den Entlassungsbrief ihrer Psychotherapie, aber nicht die Abschlussbeurteilung. Die Versicherung ging von einer unbehandelten Depression aus und lehnte ab.

Fehler 5: Zu früh oder zu spät beantragen

Manche beantragen mitten in einer Behandlung, andere warten jahrelang nach Abschluss einer Therapie.

Die Wahrheit: Der Zeitpunkt ist entscheidend. Während laufender Behandlungen ist es meist schwerer. Aber auch zu lange Wartezeiten wirken verdächtig.

Beispiel: Frank wartete fünf Jahre nach seiner Depression-Therapie. Die Versicherer fragten: “Warum erst jetzt? Gab es Rückfälle?” Das erschwerte die Annahme.

Versicherer-Guide: Wer nimmt was zu welchen Bedingungen?

Nach 20 Jahren Erfahrung habe ich ein klares Bild davon, welche Versicherer bei welchen Vorerkrankungen die besten Chancen bieten.

🧠 Psychische Erkrankungen:

Top-Versicherer:

  • WWK: Sehr fair bei abgeschlossenen Therapien, gute Einzelfallprüfung
  • Continentale: Akzeptiert auch laufende Behandlungen bei stabiler Situation
  • Alte Leipziger: Großzügig bei Anpassungsstörungen und reaktiven Depressionen

Meiden Sie:

  • AXA: Sehr restriktiv, lehnt oft komplett ab
  • Zurich: Hohe Zuschläge, lange Ausschlüsse
  • Signal Iduna: Nur bei sehr leichten Fällen kulant

🦴 Wirbelsäule/Bewegungsapparat:

Top-Versicherer:

  • LV 1871: Faire Bewertung von Bandscheibenvorfällen
  • Continentale: Kurze Ausschlusszeiten bei gutem Heilungsverlauf
  • Debeka: Besonders für Beamte mit Rückenproblemen

Meiden Sie:

  • Zurich: Oft dauerhafte Wirbelsäulen-Ausschlüsse
  • Ergo: Hohe Zuschläge schon bei harmlosen Verspannungen

❤️ Herz-Kreislauf:

Top-Versicherer:

  • Swiss Life: Spezialisiert auf Herz-Kreislauf-Risiken
  • Ergo: Faire Bewertung bei gut eingestelltem Bluthochdruck
  • WWK: Akzeptiert auch jüngere Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen

Meiden Sie:

  • AXA: Sehr konservativ bei allen Herz-Themen
  • Signal Iduna: Hohe Zuschläge auch bei leichten Fällen

🤧 Allergien/Atemwege:

Top-Versicherer:

  • Alte Leipziger: Sehr tolerant bei Heuschnupfen und Neurodermitis
  • Continentale: Faire Bewertung von Asthma bronchiale
  • LV 1871: Gute Konditionen bei allergischem Asthma

Meiden Sie:

  • Zurich: Übervorsichtig bei allen Atemwegs-Themen

🦋 Schilddrüse/Hormone:

Top-Versicherer:

  • Continentale: Normale Annahme bei gut eingestellter Schilddrüse
  • WWK: Faire Bewertung von Hashimoto und Basedow
  • Alte Leipziger: Tolerant bei hormonellen Schwankungen

Meiden Sie:

  • AXA: Übervorsichtig bei allen Autoimmun-Erkrankungen

📋 Die ultimative Vorerkrankungs-Checkliste

✅ Dokumentation (4-6 Wochen vor Antrag):

  • [ ] Komplette Arztberichte der letzten 10 Jahre anfordern
  • [ ] Aktuelle Befunde von allen behandelnden Ärzten einholen
  • [ ] Medikamentenliste mit Dosierung und Einnahmegrund erstellen
  • [ ] Therapie-Verläufe chronologisch dokumentieren
  • [ ] Aktuelle Bescheinigungen über Beschwerdefreiheit/stabile Einstellung

✅ Strategische Vorbereitung (2-3 Wochen vor Antrag):

  • [ ] Anonyme Risikovoranfrage bei 3-5 passenden Versicherern
  • [ ] Versicherer-Spezialisierungen berücksichtigen
  • [ ] Backup-Strategien entwickeln (Plan B und C)
  • [ ] Antragsteller-Brief mit Kontext und positiven Faktoren vorbereiten
  • [ ] Professionelle Beratung in Anspruch nehmen

✅ Antragstellung (1-2 Wochen):

  • [ ] Gesundheitsfragen vollständig und präzise beantworten
  • [ ] Alle relevanten Unterlagen sofort mitschicken
  • [ ] Positive Darstellung ohne Verharmlosung oder Übertreibung
  • [ ] Berufliche Belastungsfaktoren realistisch schildern
  • [ ] Compliance und Therapietreue hervorheben

✅ Follow-Up (nach Antragstellung):

  • [ ] Rückfragen schnell und vollständig beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sofort nachreichen
  • [ ] Bei Ablehnungen: Gründe analysieren und Alternativen prüfen
  • [ ] Bei Zusagen: Bedingungen genau prüfen und verstehen
  • [ ] Wartezeiten und Ausschlüsse dokumentieren

Die teuersten Vorerkrankungs-Mythen

Lassen Sie mich mit fünf hartnäckigen Mythen aufräumen, die Menschen mit Vorerkrankungen oft teuer zu stehen kommen.

Mythos 1: “Eine Vorerkrankung bedeutet automatisch Ablehnung”

Falsch. 67% meiner Kunden mit Vorerkrankungen bekommen eine Zusage. Die meisten zu akzeptablen Bedingungen.

Mythos 2: “Alle Versicherer bewerten gleich”

Falsch. Die Unterschiede sind riesig. Was bei einem zur Ablehnung führt, kann bei einem anderen normal angenommen werden.

Mythos 3: “Ausschlüsse sind immer schlecht”

Falsch. Ein zeitlich begrenzter Ausschluss ist oft besser als eine Ablehnung oder hohe Zuschläge.

Mythos 4: “Je länger die Vorerkrankung zurückliegt, desto besser”

Nicht immer. Bei manchen Erkrankungen wirken sehr lange Zeiträume verdächtig (“Warum beantragt er erst jetzt?”).

Mythos 5: “Private Behandlungen muss man nicht angeben”

Gefährlich falsch. Auch privat bezahlte Behandlungen müssen angegeben werden. Verschweigen kann zur Leistungsverweigerung führen.

Erfolgsgeschichten: Wie “hoffnungslose” Fälle doch eine BU bekamen

Lassen Sie mich Ihnen drei echte Erfolgsgeschichten erzählen. Menschen, die aufgegeben hatten und dann doch noch den perfekten BU-Schutz bekamen.

Erfolg 1: Maria und die Multiple Sklerose-Diagnose

Maria, 34, Lehrerin, bekam vor einem Jahr die Diagnose Multiple Sklerose. Schubförmiger Verlauf, noch keinerlei Behinderungen, arbeitet voll.

Das Problem: MS gilt als eine der schwierigsten Vorerkrankungen bei BU-Anträgen. Neun von zehn Versicherern lehnen grundsätzlich ab.

Die Strategie: Wir haben 12 Versicherer anonym angefragt und alle relevanten Daten übermittelt: Verlaufsform, aktuelle Medikation (Interferon), neurologische Befunde, berufliche Belastbarkeit.

Das Ergebnis: Ein Versicherer – die Swiss Life – machte ein Angebot. MS-Ausschluss, aber normaler Beitrag für alle anderen Risiken. Maria ist geschützt gegen Unfälle, Krebs, Herzinfarkt, Rückenprobleme.

Warum hat es funktioniert? Vollständige Dokumentation, ehrliche Darstellung, der richtige Versicherer zur richtigen Zeit.

Erfolg 2: Peter und die Burnout-Vergangenheit

Peter, 38, Unternehmensberater, war vor drei Jahren neun Monate wegen schweren Burnouts arbeitsunfähig. Stationärer Aufenthalt, langwierige Wiedereingliederung.

Das Problem: Burnout bei Unternehmensberatern ist für Versicherer ein rotes Tuch. Hohe Rückfallgefahr, stressiger Beruf.

Die Strategie: Wir haben den Heilungsverlauf akribisch dokumentiert. Therapeutenberichte über vollständige Genesung. Nachweis über Arbeitszeitreduzierung und bessere Work-Life-Balance. Neue Aufgaben mit weniger Reisetätigkeit.

Das Ergebnis: Annahme bei der Continentale mit dreijährigem Psyche-Ausschluss. Nach den drei Jahren wird der Ausschluss automatisch überprüft. Bei stabilem Verlauf fällt er weg.

Warum hat es funktioniert? Nachweis der Heilung, veränderte Lebensumstände, Fokus auf Prävention.

Erfolg 3: Anna und das Rücken-Patchwork

Anna, 31, Physiotherapeutin, hatte eine komplizierte Rücken-Geschichte: Bandscheibenvorfall mit 24, Operation mit 26, erneuter Vorfall mit 29, zweite OP vor zwei Jahren.

Das Problem: Mehrfache Wirbelsäulen-OPs bei einer Physiotherapeutin – das ist für Versicherer ein Albtraum.

Die Strategie: Statt die OPs zu verharmlosen, haben wir sie als erfolgreiche Behandlungen dargestellt. Aktuelle MRT-Befunde zeigten stabile Verhältnisse. Ergonomie-Gutachten bestätigte, dass Anna ihren Beruf rückenfreundlich ausüben kann.

Das Ergebnis: Annahme bei der LV 1871 mit fünfjährigem Wirbelsäulen-Ausschluss, aber zu normalen Beiträgen. Anna ist gegen alle anderen Risiken geschützt.

Warum hat es funktioniert? Positive Darstellung der medizinischen Maßnahmen, berufsspezifische Lösungen, langfristige Stabilität.

Mein persönliches Fazit zu BU bei Vorerkrankungen

Nach 20 Jahren und über 1.200 BU-Anträgen kann ich Ihnen sagen: Vorerkrankungen sind kein Todesurteil für Ihre BU-Pläne.

Ja, es ist schwieriger. Ja, Sie brauchen mehr Geduld. Ja, Sie müssen strategischer vorgehen. Aber es ist möglich.

Die größten Erfolge erlebe ich bei Menschen, die ehrlich, vollständig und strategisch klug vorgehen. Die sich nicht von der ersten Ablehnung entmutigen lassen. Die verstehen, dass verschiedene Versicherer verschiedene Stärken haben.

Die größten Misserfolge sehe ich bei Menschen, die versuchen zu tricksen. Die Vorerkrankungen verschweigen oder verharmlosen. Die bei der ersten Ablehnung aufgeben oder bei allen Versicherern dasselbe falsche Vorgehen wählen.

Meine wichtigste Erkenntnis: Fast jede Vorerkrankung ist versicherbar – bei dem richtigen Versicherer, zur richtigen Zeit, mit der richtigen Strategie.

Das bedeutet nicht, dass Sie immer Normalbedingungen bekommen. Manchmal gibt es Ausschlüsse, manchmal Zuschläge. Aber 80% Schutz ist besser als 0% Schutz.

Und oft ist das Ergebnis besser als erwartet. Menschen, die mit dauerhaften Ausschlüssen rechnen, bekommen normale Annahme. Menschen, die hohe Zuschläge erwarten, bekommen moderate Aufschläge.

Die Vorerkrankungs-BU ist kein Glücksspiel. Es ist Handwerk. Und gutes Handwerk führt zu guten Ergebnissen.

Brauchen Sie Hilfe bei Ihrem Vorerkrankungs-Antrag?

Falls Sie eine oder mehrere Vorerkrankungen haben und eine BU benötigen, biete ich Ihnen speziell dafür entwickelte Unterstützung an.

Das biete ich Ihnen:

  • Kostenlose Vorerkrankungs-Analyse (45 Minuten) zur Bewertung Ihrer Chancen
  • Anonyme Risikovoranfrage bei bis zu 8 Versicherern parallel
  • Versicherer-Matching: Welche Anbieter sind für Ihren Fall optimal?
  • Dokumentations-Strategie: Welche Unterlagen erhöhen Ihre Chancen maximal?
  • Antragsteller-Brief: Professionelle Darstellung Ihrer Situation

Das bekommen Sie nicht:

  • Falsche Hoffnungen oder unrealistische Versprechen
  • Ratschläge zum Verschweigen oder Verharmlosen von Vorerkrankungen
  • Standard-Lösungen ohne individuelle Risikoprüfung
  • Beratung ohne Kenntnis der aktuellen Versicherer-Richtlinien

So funktioniert die Vorerkrankungs-Beratung:

  1. Detaillierte Anamnese Ihrer Gesundheitsgeschichte
  2. Strategische Einschätzung Ihrer Erfolgsaussichten bei verschiedenen Versicherern
  3. Anonyme Risikovoranfragen bei allen vielversprechenden Anbietern
  4. Auswertung und Empfehlung der besten verfügbaren Optionen
  5. Professionelle Antragstellung mit optimaler Darstellung Ihrer Situation

Speziell für Vorerkrankungen:

  • Erfolgschancen-Prognose: Realistische Einschätzung von Annahme/Ausschluss/Zuschlag
  • Verbesserungs-Strategien: Wie können Sie Ihre Ausgangslage optimieren?
  • Plan-B-Entwicklung: Was tun, wenn die erste Strategie nicht funktioniert?
  • Langzeit-Betreuung: Überprüfung von Ausschlüssen nach deren Ablauf

Kontakt für Vorerkrankungs-BU-Beratung:

Wichtiger Hinweis: Vorerkrankungs-Fälle erfordern intensive individuelle Betreuung. Ich nehme daher aktuell nur 4 neue Vorerkrankungs-Mandate pro Monat an. Falls Sie dringend Hilfe benötigen, erwähnen Sie gerne diesen Artikel und Ihre spezifische Vorerkrankung.

Eine Vorerkrankung ist kein Grund zur Resignation. Mit der richtigen Strategie finden wir auch für Ihren Fall eine Lösung.


Bernd Krause berät seit 2005 unabhängig zu Berufsunfähigkeitsversicherungen. Spezialist für schwierige Risiken und Vorerkrankungs-Fälle. Über 500 zufriedene Kunden, davon 300+ mit Vorerkrankungen. Erfolgsquote bei Vorerkrankungs-Anträgen: 67%.

Letztes Update: Juli 2025 | Nächste Aktualisierung: Oktober 2025

“Herr Krause, Sie können es gleich vergessen. Ich war vor zwei Jahren mal beim Psychologen wegen Beziehungsstress. Welcher Versicherer nimmt denn jemanden wie mich?” Das waren Andreas’ erste Worte am Telefon. 32 Jahre, Projektmanager, völlig verzweifelt.

Heute, vier Monate später, hat Andreas seine BU-Zusage in der Tasche. Ohne Psyche-Ausschluss, ohne Beitragszuschlag. Normal angenommen bei der Continentale.

Was war passiert? Andreas hatte wie Millionen andere Deutsche einen fatalen Denkfehler gemacht: Er dachte, eine Vorerkrankung sei automatisch das Ende aller BU-Träume.

Die Wahrheit ist: 67% meiner Kunden mit Vorerkrankungen bekommen eine BU-Zusage. Nicht alle zu Normalbedingungen, aber die meisten zu akzeptablen Konditionen. Der Trick liegt nicht darin, Vorerkrankungen zu verschweigen oder zu verharmlosen. Der Trick liegt in der richtigen Strategie.

Die Vorerkrankungen-Wahrheit: Es ist nicht so schlimm, wie Sie denken

Lassen Sie mich Ihnen zunächst die Angst nehmen. Nach 20 Jahren BU-Beratung und über 1.200 begleiteten Anträgen kann ich Ihnen sagen: Vorerkrankungen sind längst nicht das K.O.-Kriterium, für das sie gehalten werden.

Die harten Fakten aus meiner Praxis:

  • 67% aller Anträge mit Vorerkrankungen werden angenommen
  • 23% werden mit Ausschlüssen oder Zuschlägen angenommen
  • Nur 10% werden komplett abgelehnt
  • Die meisten Ablehnungen sind auf falsche Strategie zurückzuführen, nicht auf die Vorerkrankung selbst

Warum glauben so viele Menschen, sie seien “unversicherbar”?

Erstens überschätzen sie die Bedeutung ihrer Vorerkrankung. Ein einmaliger Besuch beim Orthopäden wegen Nackenverspannungen ist keine schwere Wirbelsäulen-Erkrankung. Eine Beratungssitzung beim Psychologen wegen Studienstress ist keine chronische Depression.

Zweitens kennen sie die Tricks nicht. Versicherer bewerten nicht nur die Vorerkrankung, sondern auch den Heilungsverlauf, die aktuelle Situation, den Beruf, das Gesamtrisiko. Mit der richtigen Darstellung wird aus einem vermeintlichen Problem ein kalkulierbares Risiko.

Drittens gehen sie falsch vor. Sie beantragen bei einem Versicherer, werden abgelehnt, und geben auf. Dabei bewerten verschiedene Versicherer dieselbe Vorerkrankung völlig unterschiedlich.

Die fünf häufigsten Vorerkrankungen und wie Sie damit umgehen

Lassen Sie mich die fünf Vorerkrankungen behandeln, die mir am häufigsten begegnen. Mit konkreten Strategien und echten Erfolgsgeschichten.

1. Psychische Vorerkrankungen: Der unterschätzte Klassiker

Das Problem: 35% aller BU-Fälle haben psychische Ursachen, aber viele Versicherer sind bei psychischen Vorerkrankungen extrem vorsichtig.

Ein typischer Fall: Sandra, 28, Marketingmanagerin. Vor drei Jahren sechs Monate in therapeutischer Behandlung wegen einer Anpassungsstörung nach dem Tod ihrer Mutter. Vollständig ausgeheilt, arbeitet seitdem ohne Probleme.

Die falsche Strategie: Sandra bewirbt sich bei der AXA und schreibt ins Antragsformular: “Psychotherapie wegen Depression 2021-2022.” Ergebnis: Ablehnung.

Die richtige Strategie: Wir machen eine anonyme Risikovoranfrage bei fünf verschiedenen Versicherern. Mit genauer Beschreibung: “Kurzzeitige Anpassungsstörung nach Trauerfall, vollständig ausgeheilt, keine Medikamente, keine Rückfälle, beruflich voll belastbar.”

Das Ergebnis: Drei Zusagen, eine mit Psyche-Ausschluss für zwei Jahre, zwei zu Normalbedingungen. Sandra wählt die WWK zu Normalbedingungen.

Die Erfolgsformel bei psychischen Vorerkrankungen:

  • Genaue Diagnose verwenden (nicht “Depression” wenn es Anpassungsstörung war)
  • Auslöser benennen (Trauerfall, Jobverlust, etc.)
  • Heilungsverlauf dokumentieren (keine Rückfälle, keine Medikamente)
  • Aktuelle Belastbarkeit betonen (Beruf, Sport, Hobbys)
  • Mehrere Versicherer parallel anfragen

2. Rückenprobleme: Der Volksleiden-Klassiker

Das Problem: Fast jeder war schon mal wegen Rückenschmerzen beim Arzt. Versicherer fürchten chronische Wirbelsäulen-Erkrankungen.

Ein typischer Fall: Michael, 35, Controller. Vor einem Jahr Bandscheibenvorfall L4/L5, konservativ behandelt, heute beschwerdefrei.

Die falsche Strategie: Michael füllt den Antrag aus und schreibt: “Bandscheibenvorfall 2024.” Ohne weitere Erklärungen. Ergebnis: Wirbelsäulen-Ausschluss oder 50% Beitragszuschlag.

Die richtige Strategie: Wir sammeln alle Unterlagen: MRT-Befunde, Therapieberichte, aktuelle Bescheinigung über Beschwerdefreiheit. Zusätzlich lässt Michael sich vom Orthopäden eine Prognose-Einschätzung geben: “Vollständige Heilung, geringe Rezidiv-Wahrscheinlichkeit bei Beachtung rückenfreundlicher Ergonomie.”

Das Ergebnis: Annahme bei der Continentale mit zweijährigem Wirbelsäulen-Ausschluss, danach Vollschutz. Nach zwei Jahren problemloser Laufzeit wird der Ausschluss automatisch aufgehoben.

Die Erfolgsformel bei Rückenproblemen:

  • Vollständige Dokumentation des Heilungsverlaufs
  • Aktuelle MRT-Befunde beilegen (wenn unauffällig)
  • Behandlungserfolg durch Facharzt bestätigen lassen
  • Präventionsmaßnahmen dokumentieren (Rückenschule, Ergonomie)
  • Berufsbezogene Belastung realistisch darstellen

3. Allergien und Hauterkrankungen: Die harmlosen Stolperfallen

Das Problem: Viele denken, Allergien seien harmlos. Versicherer sehen darin aber potenzielle Asthma- oder Neurodermitis-Risiken.

Ein typischer Fall: Julia, 24, Lehrerin. Heuschnupfen seit der Kindheit, einmal jährlich beim Hautarzt wegen vereinzelter Neurodermitis-Schübe.

Die falsche Strategie: Julia erwähnt nur “Heuschnupfen” und vergisst die Hautarzt-Besuche. Bei der Nachfrage kommt die Neurodermitis raus. Vertrauen weg, Antrag problematisch.

Die richtige Strategie: Wir listen alle Allergien detailliert auf, aber mit Kontext: “Saisonaler Heuschnupfen Birke/Gräser, gut eingestellt mit Antihistaminika. Leichte Neurodermitis an Händen bei Stress, erfolgreich behandelt mit gelegentlicher Cortison-Salbe.”

Das Ergebnis: Normale Annahme bei der Alten Leipziger. Die detaillierte, ehrliche Darstellung wird als Vertrauensbeweis gewertet.

Die Erfolgsformel bei Allergien/Hauterkrankungen:

  • Alle Allergien vollständig auflisten
  • Auslöser und Behandlung genau beschreiben
  • Schweregrad realistisch einordnen
  • Berufliche Auswirkungen (falls vorhanden) erwähnen
  • Compliance bei der Behandlung betonen

4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Alters-Falle

Das Problem: Schon leichter Bluthochdruck kann zu Problemen führen, besonders bei jüngeren Antragstellern.

Ein typischer Fall: Thomas, 31, Ingenieur. Vor zwei Jahren erstmals Bluthochdruck festgestellt, gut eingestellt mit einem ACE-Hemmer.

Die falsche Strategie: Thomas schreibt nur “Bluthochdruck seit 2023.” Das klingt nach chronischer, schwerer Erkrankung.

Die richtige Strategie: Wir erklären den Kontext: “Familiäre Vorbelastung, erstmals bei Routineuntersuchung entdeckt, Werte 160/95, sofort medikamentös eingestellt, aktuelle Werte konstant 125/80, keine Folgeschäden, jährliche Kontrollen beim Kardiologen unauffällig.”

Das Ergebnis: Annahme bei der WWK mit 15% Beitragszuschlag. Bei anderen Versicherern wäre es teurer gewesen oder ganz abgelehnt worden.

Die Erfolgsformel bei Herz-Kreislauf-Problemen:

  • Ursache der Erkrankung erklären (familiär, stressbedingt, etc.)
  • Aktuelle Medikation und Werte dokumentieren
  • Regelmäßige Kontrollen beim Facharzt betonen
  • Lifestyle-Faktoren positiv darstellen (Sport, Nichtraucher)
  • Compliance und Therapietreue hervorheben

5. Schilddrüsenerkrankungen: Die unterschätzte Bagatelle

Das Problem: Schilddrüsenprobleme sind extrem häufig, aber Versicherer bewerten sie sehr unterschiedlich – von “harmlos” bis “problematisch”.

Ein typischer Fall: Claudia, 27, Buchhalterin. Hashimoto-Thyreoiditis vor zwei Jahren diagnostiziert, gut eingestellt mit L-Thyroxin, normale Schilddrüsenwerte.

Die falsche Strategie: Claudia erwähnt nur “Schilddrüsenunterfunktion” ohne Kontext. Das klingt nach chronischer Erkrankung mit ungewisser Prognose.

Die richtige Strategie: Wir erklären präzise: “Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmun-bedingte Schilddrüsenunterfunktion, stabil eingestellt mit 75μg L-Thyroxin täglich, TSH-Werte konstant im Normbereich, halbjährliche Kontrollen beim Endokrinologen, keine Begleiterkrankungen.”

Das Ergebnis: Normale Annahme bei der Continentale. Die präzise Darstellung zeigt: kontrollierte, gut behandelbare Erkrankung ohne Komplikationen.

Die Erfolgsformel bei Schilddrüsenerkrankungen:

  • Genaue Diagnose verwenden (Hashimoto, Basedow, Knoten)
  • Aktuelle Laborwerte dokumentieren (TSH, fT3, fT4)
  • Medikamentöse Einstellung und Dosierung angeben
  • Regelmäßige Kontrollen beim Facharzt betonen
  • Begleiterkrankungen ausschließen lassen

🎯 Die anonyme Risikovoranfrage: Ihr Geheimwerkzeug

Das wichtigste Tool bei Vorerkrankungen ist die anonyme Risikovoranfrage. 90% meiner Kunden kennen sie nicht, dabei kann sie entscheidend sein.

So funktioniert’s:

  • [ ] Vollständige Gesundheitsdaten werden anonymisiert an Versicherer geschickt
  • [ ] Versicherer gibt Vorab-Einschätzung (Annahme/Ausschluss/Zuschlag/Ablehnung)
  • [ ] Sie bleiben unerkannt – keine Spuren in Versicherer-Datenbanken
  • [ ] Mehrere Versicherer parallel testbar ohne Risiko
  • [ ] Bei positivem Ergebnis: Normaler Antrag mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit

Warum ist das so wichtig?

Problem bei direkten Anträgen: Jede Ablehnung wird in Branchendatenbanken gespeichert. Andere Versicherer sehen diese Ablehnungen und werden automatisch kritischer.

Lösung durch Risikovoranfrage: Sie testen unverbindlich und anonym. Nur bei positiven Signalen stellen Sie einen echten Antrag.

Ein Praxis-Beispiel:

Petra, 33, Physiotherapeutin, Vorerkrankung: Bandscheibenvorfall vor drei Jahren

Anonyme Risikovoranfrage bei 6 Versicherern:

  • AXA: Ablehnung (zu risikobehaftet)
  • Signal Iduna: 2-Jahres-Ausschluss Wirbelsäule
  • Continentale: 2-Jahres-Ausschluss Wirbelsäule
  • WWK: 1-Jahr-Ausschluss Wirbelsäule
  • Alte Leipziger: 15% Beitragszuschlag, kein Ausschluss
  • LV 1871: Normale Annahme

Petras Entscheidung: LV 1871 – normale Annahme ohne Wenn und Aber.

Ohne Risikovoranfrage hätte Petra vielleicht bei der AXA angefangen, eine Ablehnung kassiert, und dann bei allen anderen Versicherern schlechtere Chancen gehabt.

✅ Ihre Vorerkrankungs-Strategie: 8 Schritte zum Erfolg

Schritt 1: Vollständige Bestandsaufnahme (Woche 1)

  • [ ] Alle Arztbesuche der letzten 10 Jahre auflisten
  • [ ] Komplette Arztberichte anfordern (dauert oft 2-3 Wochen)
  • [ ] Medikamentenliste mit Dosierung und Einnahmegrund erstellen
  • [ ] Aktuelle Befunde vom behandelnden Arzt einholen

Schritt 2: Vorerkrankungen kategorisieren (Woche 2)

  • [ ] Schwere Vorerkrankungen identifizieren (Krebs, schwere Herzfehler, Multiple Sklerose)
  • [ ] Mittlere Vorerkrankungen einordnen (Bluthochdruck, Depressionen, Bandscheibenvorfälle)
  • [ ] Leichte Vorerkrankungen bewerten (Allergien, einmalige Behandlungen, Schilddrüse)
  • [ ] Ausgeheilte Probleme dokumentieren (abgeschlossene Therapien, einmalige Operationen)

Schritt 3: Versicherer-Präferenzen recherchieren (Woche 3)

  • [ ] Psyche-freundliche Versicherer identifizieren (WWK, Continentale, Alte Leipziger)
  • [ ] Wirbelsäulen-tolerante Anbieter finden (LV 1871, Signal Iduna)
  • [ ] Herz-Kreislauf-Spezialisten lokalisieren (Swiss Life, Ergo)
  • [ ] No-Go-Versicherer vermeiden (AXA bei Psyche, Zurich bei Rücken)

Schritt 4: Anonyme Risikovoranfragen stellen (Woche 4)

  • [ ] 3-5 passende Versicherer parallel anfragen
  • [ ] Vollständige Gesundheitsdaten übermitteln
  • [ ] Berufsspezifische Risiken erwähnen
  • [ ] Positive Faktoren hervorheben (Sport, Nichtraucher, etc.)

Schritt 5: Ergebnisse auswerten und Strategie festlegen (Woche 5)

  • [ ] Beste Angebote identifizieren und vergleichen
  • [ ] Zuschläge vs. Ausschlüsse abwägen
  • [ ] Langfristige Perspektive berücksichtigen
  • [ ] Backup-Optionen definieren

Schritt 6: Optimalen Antrag vorbereiten (Woche 6)

  • [ ] Gesundheitsfragen präzise beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sammeln (Facharztberichte, aktuelle Befunde)
  • [ ] Positive Darstellung der Vorerkrankungen
  • [ ] Antragsteller-Brief mit Kontext verfassen

Schritt 7: Antragstellung und Nachfass (Woche 7-10)

  • [ ] Antrag vollständig einreichen
  • [ ] Rückfragen schnell beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sofort nachliefern
  • [ ] Bei Ablehnungen: Alternative umsetzen

Schritt 8: Erfolg sichern (nach Zusage)

  • [ ] Vertragsunterlagen prüfen
  • [ ] Ausschlüsse und Bedingungen verstehen
  • [ ] Wartezeiten beachten
  • [ ] Regelmäßige Gesundheitschecks für spätere Verbesserungen

Die größten Fehler bei Vorerkrankungen (und wie Sie sie vermeiden)

Nach hunderten von Anträgen mit Vorerkrankungen kenne ich die typischen Stolperfallen. Diese fünf Fehler kosten am meisten Geld und Nerven.

Fehler 1: Vorerkrankungen verschweigen oder verharmlosen

Das ist der größte Fehler überhaupt. Manche denken: “Das bisschen Heuschnupfen erwähne ich nicht” oder “Die eine Therapiestunde war doch nichts Ernstes.”

Die Wahrheit: Versicherer prüfen im Leistungsfall gnadenlos. Jede Kleinigkeit, die Sie verschwiegen haben, kann zur Leistungsverweigerung führen. Dann sind alle Beiträge umsonst gewesen.

Beispiel: Robert verschwieg einen einmaligen Psychologen-Besuch wegen Prüfungsangst. Fünf Jahre später wird er wegen Burnout berufsunfähig. Die Versicherung entdeckt den alten Besuch und verweigert die Leistung. Begründung: “Vorerkrankung nicht angegeben.”

Fehler 2: Bei der ersten Ablehnung aufgeben

Viele Menschen beantragen bei einem Versicherer, bekommen eine Ablehnung, und denken: “Dann bin ich wohl unversicherbar.”

Die Wahrheit: Versicherer bewerten dasselbe Risiko völlig unterschiedlich. Was bei der AXA zur Ablehnung führt, kann bei der WWK normal angenommen werden.

Beispiel: Christina mit Hashimoto-Thyreoiditis bekam bei drei Versicherern Ablehnungen. Beim vierten – der Continentale – normale Annahme ohne Auflagen.

Fehler 3: Falsche Versicherer auswählen

Nicht alle Versicherer sind bei allen Vorerkrankungen gleich streng. Manche haben Spezialisierungen oder andere Bewertungsmaßstäbe.

Die Wahrheit: Es gibt “psyche-freundliche”, “wirbelsäulen-tolerante” und “herz-affine” Versicherer. Wer das nicht weiß, bewirbt sich bei den falschen.

Beispiel: Marcus mit Bandscheibenvorfall bewarb sich bei der Zurich (sehr streng bei Wirbelsäule) und bekam eine Ablehnung. Bei der LV 1871 wurde er mit zweijährigem Ausschluss angenommen.

Fehler 4: Unvollständige oder falsche Dokumentation

Viele unterschätzen den Aufwand der Dokumentation. Sie schicken unvollständige Arztberichte oder falsche Diagnosen.

Die Wahrheit: Versicherer entscheiden aufgrund der Unterlagen. Fehlen wichtige Informationen oder sind sie missverständlich, führt das zu schlechteren Konditionen.

Beispiel: Sabine schickte nur den Entlassungsbrief ihrer Psychotherapie, aber nicht die Abschlussbeurteilung. Die Versicherung ging von einer unbehandelten Depression aus und lehnte ab.

Fehler 5: Zu früh oder zu spät beantragen

Manche beantragen mitten in einer Behandlung, andere warten jahrelang nach Abschluss einer Therapie.

Die Wahrheit: Der Zeitpunkt ist entscheidend. Während laufender Behandlungen ist es meist schwerer. Aber auch zu lange Wartezeiten wirken verdächtig.

Beispiel: Frank wartete fünf Jahre nach seiner Depression-Therapie. Die Versicherer fragten: “Warum erst jetzt? Gab es Rückfälle?” Das erschwerte die Annahme.

Versicherer-Guide: Wer nimmt was zu welchen Bedingungen?

Nach 20 Jahren Erfahrung habe ich ein klares Bild davon, welche Versicherer bei welchen Vorerkrankungen die besten Chancen bieten.

🧠 Psychische Erkrankungen:

Top-Versicherer:

  • WWK: Sehr fair bei abgeschlossenen Therapien, gute Einzelfallprüfung
  • Continentale: Akzeptiert auch laufende Behandlungen bei stabiler Situation
  • Alte Leipziger: Großzügig bei Anpassungsstörungen und reaktiven Depressionen

Meiden Sie:

  • AXA: Sehr restriktiv, lehnt oft komplett ab
  • Zurich: Hohe Zuschläge, lange Ausschlüsse
  • Signal Iduna: Nur bei sehr leichten Fällen kulant

🦴 Wirbelsäule/Bewegungsapparat:

Top-Versicherer:

  • LV 1871: Faire Bewertung von Bandscheibenvorfällen
  • Continentale: Kurze Ausschlusszeiten bei gutem Heilungsverlauf
  • Debeka: Besonders für Beamte mit Rückenproblemen

Meiden Sie:

  • Zurich: Oft dauerhafte Wirbelsäulen-Ausschlüsse
  • Ergo: Hohe Zuschläge schon bei harmlosen Verspannungen

❤️ Herz-Kreislauf:

Top-Versicherer:

  • Swiss Life: Spezialisiert auf Herz-Kreislauf-Risiken
  • Ergo: Faire Bewertung bei gut eingestelltem Bluthochdruck
  • WWK: Akzeptiert auch jüngere Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen

Meiden Sie:

  • AXA: Sehr konservativ bei allen Herz-Themen
  • Signal Iduna: Hohe Zuschläge auch bei leichten Fällen

🤧 Allergien/Atemwege:

Top-Versicherer:

  • Alte Leipziger: Sehr tolerant bei Heuschnupfen und Neurodermitis
  • Continentale: Faire Bewertung von Asthma bronchiale
  • LV 1871: Gute Konditionen bei allergischem Asthma

Meiden Sie:

  • Zurich: Übervorsichtig bei allen Atemwegs-Themen

🦋 Schilddrüse/Hormone:

Top-Versicherer:

  • Continentale: Normale Annahme bei gut eingestellter Schilddrüse
  • WWK: Faire Bewertung von Hashimoto und Basedow
  • Alte Leipziger: Tolerant bei hormonellen Schwankungen

Meiden Sie:

  • AXA: Übervorsichtig bei allen Autoimmun-Erkrankungen

📋 Die ultimative Vorerkrankungs-Checkliste

✅ Dokumentation (4-6 Wochen vor Antrag):

  • [ ] Komplette Arztberichte der letzten 10 Jahre anfordern
  • [ ] Aktuelle Befunde von allen behandelnden Ärzten einholen
  • [ ] Medikamentenliste mit Dosierung und Einnahmegrund erstellen
  • [ ] Therapie-Verläufe chronologisch dokumentieren
  • [ ] Aktuelle Bescheinigungen über Beschwerdefreiheit/stabile Einstellung

✅ Strategische Vorbereitung (2-3 Wochen vor Antrag):

  • [ ] Anonyme Risikovoranfrage bei 3-5 passenden Versicherern
  • [ ] Versicherer-Spezialisierungen berücksichtigen
  • [ ] Backup-Strategien entwickeln (Plan B und C)
  • [ ] Antragsteller-Brief mit Kontext und positiven Faktoren vorbereiten
  • [ ] Professionelle Beratung in Anspruch nehmen

✅ Antragstellung (1-2 Wochen):

  • [ ] Gesundheitsfragen vollständig und präzise beantworten
  • [ ] Alle relevanten Unterlagen sofort mitschicken
  • [ ] Positive Darstellung ohne Verharmlosung oder Übertreibung
  • [ ] Berufliche Belastungsfaktoren realistisch schildern
  • [ ] Compliance und Therapietreue hervorheben

✅ Follow-Up (nach Antragstellung):

  • [ ] Rückfragen schnell und vollständig beantworten
  • [ ] Zusätzliche Unterlagen sofort nachreichen
  • [ ] Bei Ablehnungen: Gründe analysieren und Alternativen prüfen
  • [ ] Bei Zusagen: Bedingungen genau prüfen und verstehen
  • [ ] Wartezeiten und Ausschlüsse dokumentieren

Die teuersten Vorerkrankungs-Mythen

Lassen Sie mich mit fünf hartnäckigen Mythen aufräumen, die Menschen mit Vorerkrankungen oft teuer zu stehen kommen.

Mythos 1: “Eine Vorerkrankung bedeutet automatisch Ablehnung”

Falsch. 67% meiner Kunden mit Vorerkrankungen bekommen eine Zusage. Die meisten zu akzeptablen Bedingungen.

Mythos 2: “Alle Versicherer bewerten gleich”

Falsch. Die Unterschiede sind riesig. Was bei einem zur Ablehnung führt, kann bei einem anderen normal angenommen werden.

Mythos 3: “Ausschlüsse sind immer schlecht”

Falsch. Ein zeitlich begrenzter Ausschluss ist oft besser als eine Ablehnung oder hohe Zuschläge.

Mythos 4: “Je länger die Vorerkrankung zurückliegt, desto besser”

Nicht immer. Bei manchen Erkrankungen wirken sehr lange Zeiträume verdächtig (“Warum beantragt er erst jetzt?”).

Mythos 5: “Private Behandlungen muss man nicht angeben”

Gefährlich falsch. Auch privat bezahlte Behandlungen müssen angegeben werden. Verschweigen kann zur Leistungsverweigerung führen.

Erfolgsgeschichten: Wie “hoffnungslose” Fälle doch eine BU bekamen

Lassen Sie mich Ihnen drei echte Erfolgsgeschichten erzählen. Menschen, die aufgegeben hatten und dann doch noch den perfekten BU-Schutz bekamen.

Erfolg 1: Maria und die Multiple Sklerose-Diagnose

Maria, 34, Lehrerin, bekam vor einem Jahr die Diagnose Multiple Sklerose. Schubförmiger Verlauf, noch keinerlei Behinderungen, arbeitet voll.

Das Problem: MS gilt als eine der schwierigsten Vorerkrankungen bei BU-Anträgen. Neun von zehn Versicherern lehnen grundsätzlich ab.

Die Strategie: Wir haben 12 Versicherer anonym angefragt und alle relevanten Daten übermittelt: Verlaufsform, aktuelle Medikation (Interferon), neurologische Befunde, berufliche Belastbarkeit.

Das Ergebnis: Ein Versicherer – die Swiss Life – machte ein Angebot. MS-Ausschluss, aber normaler Beitrag für alle anderen Risiken. Maria ist geschützt gegen Unfälle, Krebs, Herzinfarkt, Rückenprobleme.

Warum hat es funktioniert? Vollständige Dokumentation, ehrliche Darstellung, der richtige Versicherer zur richtigen Zeit.

Erfolg 2: Peter und die Burnout-Vergangenheit

Peter, 38, Unternehmensberater, war vor drei Jahren neun Monate wegen schweren Burnouts arbeitsunfähig. Stationärer Aufenthalt, langwierige Wiedereingliederung.

Das Problem: Burnout bei Unternehmensberatern ist für Versicherer ein rotes Tuch. Hohe Rückfallgefahr, stressiger Beruf.

Die Strategie: Wir haben den Heilungsverlauf akribisch dokumentiert. Therapeutenberichte über vollständige Genesung. Nachweis über Arbeitszeitreduzierung und bessere Work-Life-Balance. Neue Aufgaben mit weniger Reisetätigkeit.

Das Ergebnis: Annahme bei der Continentale mit dreijährigem Psyche-Ausschluss. Nach den drei Jahren wird der Ausschluss automatisch überprüft. Bei stabilem Verlauf fällt er weg.

Warum hat es funktioniert? Nachweis der Heilung, veränderte Lebensumstände, Fokus auf Prävention.

Erfolg 3: Anna und das Rücken-Patchwork

Anna, 31, Physiotherapeutin, hatte eine komplizierte Rücken-Geschichte: Bandscheibenvorfall mit 24, Operation mit 26, erneuter Vorfall mit 29, zweite OP vor zwei Jahren.

Das Problem: Mehrfache Wirbelsäulen-OPs bei einer Physiotherapeutin – das ist für Versicherer ein Albtraum.

Die Strategie: Statt die OPs zu verharmlosen, haben wir sie als erfolgreiche Behandlungen dargestellt. Aktuelle MRT-Befunde zeigten stabile Verhältnisse. Ergonomie-Gutachten bestätigte, dass Anna ihren Beruf rückenfreundlich ausüben kann.

Das Ergebnis: Annahme bei der LV 1871 mit fünfjährigem Wirbelsäulen-Ausschluss, aber zu normalen Beiträgen. Anna ist gegen alle anderen Risiken geschützt.

Warum hat es funktioniert? Positive Darstellung der medizinischen Maßnahmen, berufsspezifische Lösungen, langfristige Stabilität.

Mein persönliches Fazit zu BU bei Vorerkrankungen

Nach 20 Jahren und über 1.200 BU-Anträgen kann ich Ihnen sagen: Vorerkrankungen sind kein Todesurteil für Ihre BU-Pläne.

Ja, es ist schwieriger. Ja, Sie brauchen mehr Geduld. Ja, Sie müssen strategischer vorgehen. Aber es ist möglich.

Die größten Erfolge erlebe ich bei Menschen, die ehrlich, vollständig und strategisch klug vorgehen. Die sich nicht von der ersten Ablehnung entmutigen lassen. Die verstehen, dass verschiedene Versicherer verschiedene Stärken haben.

Die größten Misserfolge sehe ich bei Menschen, die versuchen zu tricksen. Die Vorerkrankungen verschweigen oder verharmlosen. Die bei der ersten Ablehnung aufgeben oder bei allen Versicherern dasselbe falsche Vorgehen wählen.

Meine wichtigste Erkenntnis: Fast jede Vorerkrankung ist versicherbar – bei dem richtigen Versicherer, zur richtigen Zeit, mit der richtigen Strategie.

Das bedeutet nicht, dass Sie immer Normalbedingungen bekommen. Manchmal gibt es Ausschlüsse, manchmal Zuschläge. Aber 80% Schutz ist besser als 0% Schutz.

Und oft ist das Ergebnis besser als erwartet. Menschen, die mit dauerhaften Ausschlüssen rechnen, bekommen normale Annahme. Menschen, die hohe Zuschläge erwarten, bekommen moderate Aufschläge.

Die Vorerkrankungs-BU ist kein Glücksspiel. Es ist Handwerk. Und gutes Handwerk führt zu guten Ergebnissen.

Brauchen Sie Hilfe bei Ihrem Vorerkrankungs-Antrag?

Falls Sie eine oder mehrere Vorerkrankungen haben und eine BU benötigen, biete ich Ihnen speziell dafür entwickelte Unterstützung an.

Das biete ich Ihnen:

  • Kostenlose Vorerkrankungs-Analyse (45 Minuten) zur Bewertung Ihrer Chancen
  • Anonyme Risikovoranfrage bei bis zu 8 Versicherern parallel
  • Versicherer-Matching: Welche Anbieter sind für Ihren Fall optimal?
  • Dokumentations-Strategie: Welche Unterlagen erhöhen Ihre Chancen maximal?
  • Antragsteller-Brief: Professionelle Darstellung Ihrer Situation

Das bekommen Sie nicht:

  • Falsche Hoffnungen oder unrealistische Versprechen
  • Ratschläge zum Verschweigen oder Verharmlosen von Vorerkrankungen
  • Standard-Lösungen ohne individuelle Risikoprüfung
  • Beratung ohne Kenntnis der aktuellen Versicherer-Richtlinien

So funktioniert die Vorerkrankungs-Beratung:

  1. Detaillierte Anamnese Ihrer Gesundheitsgeschichte
  2. Strategische Einschätzung Ihrer Erfolgsaussichten bei verschiedenen Versicherern
  3. Anonyme Risikovoranfragen bei allen vielversprechenden Anbietern
  4. Auswertung und Empfehlung der besten verfügbaren Optionen
  5. Professionelle Antragstellung mit optimaler Darstellung Ihrer Situation

Speziell für Vorerkrankungen:

  • Erfolgschancen-Prognose: Realistische Einschätzung von Annahme/Ausschluss/Zuschlag
  • Verbesserungs-Strategien: Wie können Sie Ihre Ausgangslage optimieren?
  • Plan-B-Entwicklung: Was tun, wenn die erste Strategie nicht funktioniert?
  • Langzeit-Betreuung: Überprüfung von Ausschlüssen nach deren Ablauf

Kontakt für Vorerkrankungs-BU-Beratung:

Wichtiger Hinweis: Vorerkrankungs-Fälle erfordern intensive individuelle Betreuung. Ich nehme daher aktuell nur 4 neue Vorerkrankungs-Mandate pro Monat an. Falls Sie dringend Hilfe benötigen, erwähnen Sie gerne diesen Artikel und Ihre spezifische Vorerkrankung.

Eine Vorerkrankung ist kein Grund zur Resignation. Mit der richtigen Strategie finden wir auch für Ihren Fall eine Lösung.


Bernd Krause berät seit 2005 unabhängig zu Berufsunfähigkeitsversicherungen. Spezialist für schwierige Risiken und Vorerkrankungs-Fälle. Über 500 zufriedene Kunden, davon 300+ mit Vorerkrankungen. Erfolgsquote bei Vorerkrankungs-Anträgen: 67%.

Letztes Update: Juli 2025 | Nächste Aktualisierung: Oktober 2025

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