Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung zu Rentenversicherungen sinnvoll?
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27. Juni 2022Regelmäßig sind Menschen verblüfft oder empfinden ihre fondsgebundene Rentenversicherung als schlecht, wenn sie die Jahresmitteilung zum Stichtag bekommen. Dabei werden einige Denkfehler gemacht die einem einfach nicht bewusst sind, obwohl eigentlich völlig logisch. Dieses Video soll einfach kurz darstellen, wie diese Denkfehler aussehen und warum man keine Angst haben muss.
Faktencheck zur Jahresmitteilung der Rentenversicherung
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Jahresmitteilung zu einem Stichtag. Wer also mit Beginn 01.07.xxxx eine Rentenversicherung abgeschlossen hat, wir seine Jahresmitteilung immer zum 01.07.xxxx bekommen. Die Versicherung weißt in der Jahresmitteilung also den Stand aus, den die Fonds und ETF in der Police an genau diesem Tag haben. Nicht einen Monat vorher. Nicht die Verlaufskurve seit dem letzten Stichtag (was mal eine clevere Idee wäre), nein, nur den Stand zum Stichtag.
Das bedeutet schlichtweg, wenn der Jahresstand in ein Tief fällt, so wie letztes Jahr im März-April die Corona-Delle auf den Aktienmärkten oder dieser Tage die fallenden Kurse wegen Energiepreisen, Krieg und Inflation, dann hat man wirklich Tränen in den Augen und ein sattes Minus in der Jahresmitteilung.
Besteht deswegen Grund zu Unruhe? Nein.
Um zu bewerten, ob man trotzdem einen guten Vertrag hat, sollte man sich einfach die Nummern der Fonds und ETF aus der Police herausnehmen und bspw. bei Fondsweb.de eingeben. Dort kann man sich die Verläufe anschauen und ziemlich schnell feststellen, ob das Problem temporär ist oder doch nachhaltig und ernst zu nehmen.
Sonderfall schlechte Police
Manch einer ist nicht davor gefeit, einmal eine falsche Entscheidung beim Abschluss einer Rentenversicherung getroffen zu haben. Aber hier ist Vorsicht geboten, denn die wie immer mediale Panikmache ist nicht gerechtfertigt. Es gibt hunderte von Rentenversicherungstarifen, auch mehrere bei einer einzigen Versicherung. Auch mit unterschiedlichen Funktionsweisen (bspw. Fonds, ETF oder Zinsen) und unterschiedlichen Sicherungsstufen (0-100% vertragliche Garantie). Es ist schlichtweg falsch, alle über einen Kamm zu scheren.
Sollte das Phänomen auftauchen, dass der Wert des Vertrages über mehrere Jahre nicht wesentlich steigt obwohl man die Fondsentwicklung als durchgehend positiv herausgefunden hat, dann sollte man handeln.
Vergleiche oft falsch
„Da ist weniger drin als ich einbezahlt habe“ ist nur einer der häufig gehörten Sätzen in unserem Beruf. Manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht. Wie oben beschrieben muss man differenzieren von der Stichtagsbetrachtung zur Gesamtentwicklung.
Außerdem ist oft ein Denkfehler, dass man eben bewertet, man habe bspw. 10.000 Euro in einen Vertrag einbezahlt. Und hätte man das Geld eben vor Jahren in ein Dax-ETF gesteckt, hätte man durchschnittlich 6% Rendite gemacht. Also müsste man diese Jahr eigentlich 10.600 als Ergebnis haben. Zumindest aber mal wird so eine Benchmark aufgemacht. Gedanklich passiert es schnell, aus 1200 Euro die man im Jahr eingezahlt hat (100 Euro im Monat) bspw. 6% Rendite oben drauf zu rechnen und sich dann zu wundern, dass es nicht so ist. Die Erklärung im Detail unten.
Warum man Sparpläne nicht mit Einmalanlagen vergleichen kann, liegt sicherlich auf der Hand. Trotzdem kommt es immer wieder vor, gerade in den ersten Jahren einer Rentenversicherung.
Dann heißt es tatsächlich, „der Betrag den ich dieses Jahr eingezahlt hätte müsste xy sein, denn der DAX hat 6% gemacht“. Warum das nicht geht und man bei Finanzmathe in der Regel auch nur mit sehr, sehr langen Excel-Tabellen weiterkommt an einem Beispiel erklärt:
Wenn man ein Jahr betrachtet mit einem Sparplan von 100 Euro, sind das finanzmathematisch 12 Monate à 100 Euro. Bei einer Verzinsung oder Rendite von 6% ist die Berechnung so, dass die ersten 100 Euro die vollen 6% Jahreszins bekommen. Die zweiten 100 Euro aber nur noch 11/12 von 6%. Die dritten 100 Euro nur noch 10/12 von 6% und so weiter. Die Rendite kann bei einem Sparplan schlichtweg nicht höher sein als die Jahresrendite einer (fiktiven) Einmalzahlung am Jahresanfang.
Mindset: Fallende Kurse während der Laufzeit sind gut.
Wenn man regelmäßig spart und die Kurse von Fonds und ETF während der Laufzeit fallen, egal ob in einem Depot direkt oder in einer Rentenversicherung, sollte man sich tendenziell eher freuen. Ja, der Wert (auf dem Papier) nimmt ab, aber man kauft auch mit jeder Sparrate billig nach. Einen weiteren Beitrag mit Video zu fallenden Kursen finden Sie hier: https://derfairsicherungsladen.de/kursverluste-im-depot-und-schnell-alles-aufloesen/. Man versetzt also den eigenen, durchschnittlichen Kaufkurs nach unten. Somit schafft man deutlich mehr Gewinnpotential. Und je früher (also je weiter vor der Rente) das bei einem Sparplan passiert und auch anhält, um so besser ist es. Kursverluste sollte man auch aussitzen können.